Die Kette dient bei einem Fahrrad seit über einem Jahrhundert als Kraftübertragung von den Pedalen zum Hinterrad. Bei manchen E-Bikes kommt zwar statt der Kette auch ein Karbonriemen zum Einsatz, doch das derzeit im Crowdfunding befindliche OYO Bike geht einen ganz anderen Weg. Das neue E-Bike lässt sowohl Kette als auch Riemen einfach komplett weg. Die Lösung heißt Hydraulik, die ein besonders sanftes Fahrerlebnis ermöglichen soll.
E-Bike-Neuheiten bei Indiegogo oder Kickstarter gab es schon einige. Doch die Kampagne von OYO Bike auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo bringt mal wieder eine echte Neuheit mit sich. Die Entwickler versprechen ein E-Bike, wie man es so noch nie zuvor gesehen hat. Und das, so zumindest auf den ersten Blick, scheint sich auch zu bewahrheiten. Ein E-Bike ohne Kette, Riemen oder Kardanantrieb ist uns bisher jedenfalls noch nicht bekannt.
Zum Einsatz kommt stattdessen eine patentierte Hydraulik. Sie überträgt anhand von hydraulischer Flüssigkeit die Kraft der Pedale auf das Hinterrad. Dort sorgt zudem ein Motor für elektrische Tretunterstützung bis 25 km/h. Er leistet laut Entwickler 250 Watt und 83 Nm Drehmoment. Der Antrieb wird aus einer 400 Wh großen Batterie für bis zu 80 km Reichweite gespeist. Der Akku ist zudem wechselbar.
OYO E-Bike mit automatischer Gangschaltung
Ein weiterer Kniff ist, dass Sensoren die Geschwindigkeit und den Kraftaufwand messen und automatisch die richtigen Gänge einlegen. Manuelles Schalten entfällt also genau wie beim innovativen Konzept von Revonte.
In der Theorie hat dieses E-Bike jedoch unendlich viele Gänge, da kein herkömmliches Getriebe verbaut ist. Beim Anhalten schaltet die Automatik wieder auf eine angemessene Anfahr-Übersetzung. Wie das außergewöhnliche Konzept genau funktioniert, wird im oben eingebundenen Video angedeutet.
Neben der besonderen Antriebstechnik ist das Oyo Bike zusätzlich mit einer integrierten Diebstahlsicherung über die OYO App ausgerüstet.
Das OYO Bike soll laut der Entwickler für ein besonders sanftes Fahrgefühl stehen. Hierfür wird ein Kaufpreis von UVP 3.599 US-Dollar aufgerufen. Wer jedoch zu den ersten Käufern bei Indiegogo gehört, kann sich das innovative E-Bike bereits ab 1.849 US-Dollar sichern.
Allerdings gibt es da noch einen Haken – abgesehen von der üblichen Unsicherheit beim Crowdfunding: Derzeit gibt es nur einen Prototypen des OYO Bike. Es ist also noch ein Stück des Weges zu gehen. Der Versand soll erst im Juni 2022, also in rund eineinhalb Jahren, beginnen. Die Kampagne läuft aber immerhin vielversprechend, da Stand jetzt mit knapp 55.000 Euro die anvisierten 33.000 Euro eingesammeltes Kapital bereits deutlich übertroffen wurden.
Das Mando ist allerdings ein Verrecker. Seine Reichweite beträgt nur ca. 30 km. Hatte selbst zwei besessen.
Ich finde sowas einfach Klasse. Hat meiner Meinung nach nicht das geringst zu tun mit „per Stromkabel fahren“, also drive bei Wire
das man vom PKW Hersteller Subaru erstmalig in den 1980er Jahren hörte. alle LKW Hersteller arbeiten schon lange mit Hydraulik, und ich finde das einfach spitze
Absolut zuverlässig und ohne Wartung.
Grüße Peter
Entscheidend werden folgende Punkte sein:
– wie schwer und wie groß ist die Antriebseinheit im Vergleich zu derzeitigen Systemen
– wie ist die Gewichtsverteilung? eine schwere Hydraulikeinheit am Hinterrad dürfte nicht vorteilhaft für das Fahrverhalten sein.
– wie gut ist der Wirkungsgrad des hydraulischen Antriebs im Vergleich zu einer Kette?
Hallo,
Continental hat vor wenigen Jahren auf der Hannovermesse einen kettenlosen Fahrradantrieb nach dem Konzept Elektro- Generator / Motor vorgestellt. Anstelle der Kette befindet sich dort nur noch ein Elektrokabel zwischen Tretlager und Hinterrad. Der Erfinder der Hydrauliklösung wird das sicherlich wissen. Also nur eine Fleißkopie, nichts Neues.
MfG. Adolf Seide
Hallo Adolf, wer gibt Dir eigentlich das Recht über diese absolut neue Idee so abwertend zu urteilen. Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man mit einer mechanischen Pumpe Öl pumpt und auf der anderen Seite daraus einen „Hydraulikmotor“ speist oder ob man mit einem elektrischen Generator Strom erzeugt und daraus einen Elektromotor betreibt. Interessant dabei ist vor allem, wie hoch die Verluste in dem einen und dem anderen Konzept sind. Beim Elektrogenerator/-motor dürften die minimal bei 10%-20% liegen.
Das Mando Footloose kommt auch ohne Kette oder Riemen aus
Hallo Günther,
stimmt – das ist allerdings ein völlig anderes Konzept.
Liebe Grüße, die Redaktion