Fahrrad- und e-Bike Produzent Sachsenring Bike Manufaktur kauft insolventen Antriebshersteller Relo für neue Energie im e-Bike Markt.
Seit Juli 2017 ist die MiFA Geschichte, an ihrer Stelle gibt es die Sachsenring Bike Manufaktur. Diese hatte den wirtschaftlich angeschlagenen Traditions-Fahrradproduzenten aus Sangershausen übernommen. Der neue Eigner, Stefan Zubcic, zeigt jetzt, dass er in die Zukunft investieren will.
Er sieht eine weiter steigende Nachfrage nach in Europa hergestellten e-Bikes. Besonders angesichts der möglicherweise kommenden Anti-Dumping Zölle, die zukünftig von e-Bike Lieferanten aus China zu zahlen sind. Im Gegenteil zu den langen Lieferketten aus Asien, sei die hiesige Produktion flexibler und beständiger.
Relo Motor für die Marken der Sachsenring Bike Manufaktur
Mit dem Erwerb des insolventen e-Bike Antriebshersteller Relo aus Nürnberg ist der erste Schritt dazu getan. Wie der Firmenchef gegenüber Bike Europe sagte, könne durch das Know-How in Sachen e-Bike Motoren von Relo neue Synergien mit den vorhandenen e-Bike Marken Grace, Steppenwolf und Vaun entstehen.
Relo stammt aus Nürnberg und hat seit 2016 mit ihrem selbst entwickelten e-Bike Antrieb für Aufmerken gesorgt. Dieser wiegt nur 3,5 kg, sein Akku lässt sich mit Hilfe eines speziellen Verschlusses einfach und schnell abnehmen. Doch seit einer gescheiterten Finanzierungsrunde Ende 2017 wurde der Betrieb zunächst eingestellt. Nun erhält auch Relo eine neue Chance.
Besonders interessant ist der Relo Motor, der als Nachrüstsystem an verschiedene Rahmenformen passt, für den e-Cargobike Bereich. Dieser bekommt in den Ausbauplänen von Zubcic erhöhte Aufmerksamkeit, gerade angesichts der kürzlich beschlossenen Förderung.
Werksauslastung durch Asien Importe
Die zu erwartenden Maßnahmen der EU im Wettbewerb mit Herstellern aus Asien hat noch eine zweite Seite, die sich ebenfalls positiv für die Sachsenring Bike Manufaktur auswirkt. Eine zweite Maßnahme steht im Auftragsbuch der Sachsen. Denn die Sachsenring Bike Manufaktur hat sich dazu verpflichtet, in ihren Werkshallen mehr Fahrräder und e-Bikes für Auftraggeber aus China zu montieren. Dadurch sind nicht nur die Arbeitsplätze gesichert und die Maschinen ausgelastet, auch die Finanzierung dürfte auf dickeren Polstern stehen.