Millionen über Crowdfunding eingesammelt – jetzt gibt es auch in Europa ein Sondors e-Bike zum Kampfpreis vor die Tür.
Diesen Monat soll die Auslieferung der ersten Bikes starten. Drei Modelle stehen zur Auswahl, wobei eines bereits ausverkauft ist. Für ein Sondors e-Bike sind nur um die 900 Euro zu berappen. Für jede Version stehen verschiedene Ausstattungsoptionen zur Wahl. Darunter die Lackierung, mit oder ohne Frontgabel und die Größe des Akkus.
Crowdfunding zur Finanzierung
Vor einigen Jahren ging es los mit einer wilden Idee. Storm Sondors wollte zeigen, dass er ein e-Bike bauen kann ohne den Rückhalt etablierter Hersteller zu haben. Also suchte er sich Finanzierung auf andere Weise. Durch zwei Kampagnen auf den Crowdfunding Plattformen Indiegogo und Kickstarter konnte der Entwickler aus den USA mehr als sechs Millionen Dollar einsammeln von Menschen, die an das Projekt “Bezahlbares e-Bike aus den USA” glauben. Denn das Alleinstellungsmerkmal eines Sondors e-Bike sind die geringen Kosten. Um die 900 Euro kosten die Preisbrecher. Dafür sind sie auch nur mit dem nötigsten ausgestattet, erfüllen aber dennoch die entsprechenden Normen. Sondors spart im Einkauf und im Vertriebskonzept, welches sich auf den Online-Verkauf beschränkt.
Nach erfolgreichem Start in den Vereinigten Staaten bringt Sondors seine Elektroräder jetzt auch nach Europa. Im September hat die Auslieferung der ersten Bikes begonnen. Während in den USA schon die zweite Generation der Sondors e-Bikes am Start ist. Zur Zeit läuft eine zweite Finanzierungsrunde bei der 50 Millionen für die weitere Expansion als Ziel steht. Schon jetzt hat Sondors in den USA mehr als 20.000 Stück verkauft.
Ausstattung und Motor im Sondors e-Bike
In jedem Modell steckt ein ein 250 Watt Motor an der Hinterrad-Nabe. Dieser Antrieb eines ungenannten Herstellers springt nur beim Pedalieren an und unterstützt bis maximal 25 km/h. Dies bedeutet, das ein Sondors e-Bike in Europa ohne Zulassung und führerschein- und versicherungsfrei zu fahren ist.
Die Stromversorgung des Heckmotors übernimmt ein von Sondors selbst gebautes System. Dies ist mit Zellen von Panasonic bestückt und hat Platz für unterschiedliche Kapazitäten, je nach Ausstattungswunsch und Anforderung. Platziert sind die Akkus bei den Modellen X und Thin in einem Kasten innerhalb des Rahmendreiecks. Im Falt-e-Bike Fold ist ein kleiner
Die fünf Unterstützungsstufen lassen sich über das kleine LCD-Display kontrollieren und steuern. Dieses zeigt auch den Ladestand der Batterie, Länge und Dauer der gefahrenen Tour sowie die Temperatur an. Auf der Website des Unternehmens findet sich dazu ein großer Shopbereich, in dem praktisch alle Komponenten (bis auf Rahmen und Motor) einzeln zu kaufen sind. Dabei gewährt Sondors zwei Jahre Garantie auf alle Teile. Somit sind auch die Bestimmungen für Materialsicherheit abgedeckt.
Drei Modelle für Europa
Für Europa stehen drei Modelle zur Verfügung, wobei eines bereits ausverkauft ist. Zu haben sind die Modelle Sondors Fold und Sondors Thin. Die e-Bikes befinden sich in der zweiten Generation. Jetzt sind die Räder mit einer 7-Gang Kettenschaltung ausgestattet, was das Fahrgefühl deutlich verbessern dürfte.
Sondors X
Die überarbeitete Version des Original Sondors e-Bike ist ein Fatbike. Wir hatten es in diesem Artikel schon mal vorgestellt. In der neuen Version ist das Rad mit einem beachtlichen 840 Wh Akku ausgestattet. Für die Bewältigung nahezu jedes Terrains läuft das X-Modell auf extra-breiten, 4,9“ Reifen. Durch den erhöhten Rollwiderstand ergibt sich eine errechnete Reichweite von 96 bis 137 km, abhängig der Fahrsituation. Die Rahmenhöhe beträgt 45 cm, das Gewicht liegt bei 22 kg. Eine Federgabel steht optional zum Einbau bereit. In der Grundversion mit Starrgabel kostet ein Sondors X Fat-e-Bike nur 977 Euro. Dies ist ein deutlicher Unterschied, wenn man es mit Modellen der etablierten Hersteller vergleicht, wo die Preise oft weit mehr als doppelt so viel betragen. Deren Räder sind allerdings auch mit Markenantrieben ausgestattet. Dagegen arbeitet hier ein von Sondors spezifizierter Motor.
Sondors Thin
Im Gegensatz zum X rollt das Thin auf schmalen Reifen daher. Ansonsten sind sich die Modelle recht ähnlich. Auch hier ist der Akku im Rahmendreieck eingelassen, der Motor arbeitet im Heck und es besteht die Wahl zwischen Starr- und Federgabel. In der Sondors-eigenen Batterie stecken Panasonic Zellen, die 378 Wh bereit stellen. Der Hersteller errechnet damit eine mögliche Reichweite von 109 km. Mit der neuen Generation, die nach Europa kommt, ist nun zusätzlich eine Kettenschaltung von Shimano mit sieben Gängen verbaut. Verfügbar ist das Sonders Thin in der Rahmenhöhe 48, es wiegt 17 kg.
Sondors Fold
Sondors Fold ist, wie der Name andeutet, ein Falt-e-Bike. Aber auch hier gilt der Grundsatz, mit auffälligem Design und geringen Preis ein Modell zu schaffen, das auffällt. Dabei soll der Faltmechanismus mit nur zwei Handgriffen in unter zehn Sekunden zu bewältigen sein. Mit einem Gewicht von 22,7 kg ist das Fold nicht sehr leicht, lässt sich aber dennoch aufgrund seiner kleinen Größe in Kofferraum oder im Nahverkehr mitnehmen. Mit den dicken 4’’ Reifen und robustem Rahmen kann das Fold auf nahezu jedem Untergrund bestehen. Selbst Ausflüge in den Offroad-Bereich sollten damit kein Problem sein. Kettenschaltung mit sieben Gängen und Scheibenbremsen sorgen für den nötigen Komfort. Zur Wahl stehen zwei Akkugrößen, die jeweils in einem zylindrischen Behälter untergebracht sind.
Bestellung und Lieferung
Interessant ist der Kaufprozess für ein Sondors e-Bike. In den Detailbeschreibungen zu den Modellen auf der Website findet sich ein Hinweis, warum bei einer Bestellung Geduld mitzubringen ist. Denn bei Sondors geht es erst nach erfolgtem Auftragseingang los mit der Fertigung. Die Herstellung der Rahmen erfolgt in Asien, dann kommt dieser in die Werkstatt in den USA, wo das e-Bike seinen Motor und andere Anbauteile erhält. Erst danach macht es sich auf den Weg nach Europa. Weil dieser Vorgang zwischen 90 und 120 Tagen dauern kann, gibt Sondors keinen genauen Liefertermin an, sondern informiert die Kunden, wenn es soweit ist.
Faltbike: also 40 km Reichweite ist ja nix. Was soll denn das? Dazu braucht man ja nun wirklich kein ebike. schade. habe das Teil im Orginal im Park gesehen (geschoben) und hatte mir den Namen gemerkt. Alledings 1200 Euro gegen 400 euro für ein einfaches Klappfahrrad bzw. die besseren gehen ja auch in Richtung 1000 Euro. Mmmmmmh. Mich schrecken derzeit die Mini-Reichweite und die lange Lieferung, die ja sicherlich vorab bezahlt werden muss – und man dann vielleicht nix für sein Geld bekommt…..
Also ich fahre mit meinem Fold auf Radwegen, Straßen und relativ ebenen Waldwegen weit über 100 Kilometer. Im Wald, bergauf und bergab (Sauerland) hält der Akku 50 bis 60 Kilometer.
Also ich habe das Fold mit dem 36 V -Akku seit November und bin seit dem etwa 300 km unterwegs gewesen. Tagespensum zwischen 5 und 30km. Die ersten beiden Akku-Ladungen waren nach jeweils etwa 40 km fällig, da bin ich allerdings recht experimentierfreudig gefahren, also über recht viele Steigungen bzw. auch mit höchster Unterstützungsstufe. Im Alltag nutze ich Stufe 1, das reicht völlig aus, um auch mal eine Brückenauffahrt ohne großen Kraftaufwand bewältigen zu können. Reichweite dann etwa 90km. Wobei ich mit 120kg auch nicht gerade ein Leichtgewicht bin. Das Rad war fast fertig montiert, Lenker und Vorderrad waren zu befestigen. Nach der ersten Fahrt habe ich die Bremsen etwas nachgestellt, die Beläge schliffen leicht. Kein Problem. Dazu gekauft habe ich noch Front und Rücklicht, den Strom hab ich vom Akku abgezweigt. Eingeschaltet wird über das Frontlicht. Dazu kamen noch ein Gepäckträger (Ibera RA 5 passt super) sowie Schutzbleche aus Metall von unimoke. Die Schutzbleche passen, allerdings müssen die Streben etwas gebogen werden. Im Januar hatte ich das Rad zusammengeklappt im Kofferraum mit nach Spanien genommen. Auch das ging prima. Incl. Licht, Gepäckträger und Schutzbleche hat mich das Ganze gut 1250,– Euro gekostet. Ich bin sehr zufrieden. Das Rad ist so eingestellt, das ich bis 6km als Anfahr- bzw. Schiebehilfe nutzen kann. Die Tretunterstützung funktioniert bis 25 km/h. Hört man auf zu treten, geht der Motor aus. Ebenso beim Bremsen. Die mechanischen Scheibenbremsen erfüllen ihren Zweck. Der Unterschied zu den an meinem anderen Rad verbauten hydraulischen Scheibenbremsen ist spürbar, diese reagieren etwas feinfühliger. Die reine Bremsleistung ist jedoch auch mit den mechanischen Scheibenbremsen gut. Für mich erstaunlich, wie gut die einfache Shimano-Schaltung funktioniert. Der Gangwechsel ist butterweich. Am großen Rad habe ich eine Deore-Schaltung, die ist in der Praxis auch nicht besser. Ob die einfache Tourney am Fold auch so lange mitmacht, wie die Deore? Das wird die Zeit zeigen. Bisher jedenfalls bin ich sehr zufrieden.
Wenn man sein Geld einfach verbrennt, dann wird es zumindest warm