Cannondale stellt sein erstes E-Gravelbike vor. Wir zeigen dir, welche Überraschungen in dem geländefähigem Rennrad Cannondale Topstone Neo Carbon Lefty stecken.
Frischer Wind aus dem Hause Cannondale
Ein langer Name mit viel Inhalt: Beim Cannondale Topstone Carbon Neo Lefty weiß man gar nicht, wo man anfangen soll: Ein neues Gravel-E-Bike allein ist schon kleine Luftsprünge wert. Denn obwohl immer mehr Menschen vom Gravelfieber gepackt sind, ist das Angebot an elektrisierenden Gravelbikes sehr überschaubar. Dass das neue Modell vom Traditions-Hersteller Cannondale kommt – umso erfreulicher.
Schon der erste Blick auf das E-Bike lässt staunen: Ein vollgefedertes Gravel-Bike, mit E-Motor und – eine absolute Neuheit in diesem Segment – einer einseitigen Federgabel. Da fällt schon die Einordnung und Namensfindung schwer: vollgefedertes E-Gravelbike, Full-Suspension-Gravel-E-Bike oder doch einfach nur Gravel-E-Fully?
Dieses neue E-Bike von Cannondale wird sicherlich für Aufsehen sorgen. Die Lefty-Federgabel von Cannondale ist generell ein beliebtes Gesprächs- und auch Streitthema. Bisher waren die Vorgängermodelle meist an Cross-Country oder Trail-Bikes verbaut. Darunter waren auch immer wieder E-Bikes wie das Cannondale Tramount oder das Cannondale Trail Neo 1.
Mit dem Topstone Carbon Neo wagt der amerikanische Hersteller nun den Schritt in ein neues Segment. Seit dem 27.05.2020 gibt es dieses Gravel-E-Fully beim Hersteller zu kaufen.
Vollgefedertes E-Gravelbike
Das Cannondale Topstone Carbon Neo vereint gleich zwei spezielle Federungstechniken miteinander. Vorne federt dich die Lefty Oliver Gabel mit 30mm Federweg über eine Radaufhängung an der linken Seite ab. Die Bauweise der Cannondale Lefty Oliver ist an die robuste Lefty Ocho Gabel angelehnt und für das Gravelbike überarbeitet worden. Beim Bremsen taucht diese Upside-Down-Gabel nicht ein und bietet dir dadurch erhöhte Kontrolle. Der Reifenwechsel ist ohne Werkzeug in Windeseile erledigt.
Hinten federt dich Cannondales Kingpin System ab. Der KingPin ermöglicht der Ketten- und Sitzstrebe an deinem Bike den Ausgleich von Unebenheiten auf dem Boden. Die Federung sitzt also entsprechend im Rahmen selbst. Möglich macht dies das Material: Carbon kann unterschiedlich fest und flexibel verarbeitet werden, sodass einige Teile federn, obwohl der Rest des Rahmens eine gute Steifigkeit aufweist. Auch hier spricht Cannondale von einem Federweg (im übertragenen Sinne) von 30 Millimetern. An herkömmlichen Gravelbikes gibt es diese Technologie schon seit letztem Jahr.
Beide Federungen sorgen nicht nur für Komfort am Bike – sie machen dein E-Bike trotz Federung angenehm leicht. Der KingPin ist nicht zu vergleichen mit einer schweren hydraulischen Federung und an der Gabel sparst du dir beinahe die Hälfte an Gewicht.
Der Rest des neuartigen E-Gravelbikes
Bei all den Neuigkeiten sollte man nicht die Basics aus den Augen verlieren. Das Neo im Namen steht bei Cannondale schließlich für die Tretunterstützung. Das Cannondale Topstone Neo Carbon Lefty wird von der Performance Line CX angetrieben – dem stärksten Motor des Herstellers Bosch. Die 75 Newtonmeter Drehmoment sind eigentlich auf den Betrieb von hochklassigen E-Mountainbikes ausgerichtet. Damit bietet der Antrieb alles, was ein E-Fully braucht.
Die Reichweite gibt Cannondale mit bis zu 127 Kilometern an. Für die Versorgung des Antriebs ist eine 500 Wattstunden PowerTube von Bosch im Rahmen integriert.
Die beste Version des Topstone Neo Carbon wird über ein 12-Gang System von Sram angetrieben, welches elektronisch per Funksignal schaltet. Die günstigeren Modelle bekommen das Shimano GRX-System mit 11, 2×11 oder 2×10 Gängen verpasst. Mit dabei sind Modelle mit herkömmlicher Gabel – für alle, denen die Lefty doch etwas zu gewagt erscheint.
Die Reifen des E-Bikes sind ebenfalls beachtlich: An der Lefty gibt es die im Gravelsegment beliebten breiten 27,5 Zoller Tubeless-Reifen (650b/47c) von WTB. Bei den Topstone Neo Carbon Modellen mit herkömmlichen Gabel werden etwas schmalere 29 Zoller (700x37c) angeschraubt.
An wen richtet sich das Cannondale Topstone Neo Carbon?
Das Cannondale Topstone Neo Carbon ist ein waschechtes Sportgerät, welches keinen Untergrund scheut. Wenn du ein verspieltes E-Bike willst, mit dem du über den Asphalt preschen und trotzdem bei Abfahrten über Stock und Stein noch eine gute Figur machen kannst, bietet dir Cannondale alles, was du benötigst.
Das E-Bike ist zudem auf dem neusten Stand der Technik. Im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen Entwicklungen bezieht sich das nicht primär auf smarte Technologie und Steuerung, sondern vor allem auf die innovative Hardware. Dieses Gravel-E-Bike wagt Neues und hält damit nicht hinterm Berg. Das sorgt mit Sicherheit für ein paar neidische Blicke auf dem Waldweg, Berg oder der Landstraße.
So viel Innovation verlangt auch ihren Preis: Das Neo Carbon 1 Lefty kostet 8.999 €, das günstigere Lefty mit der Nummer 3 ist für 5.799 € zu haben. Für das Neo Carbon 2 ohne Federgabel zahlst du 6.299 € und für das Topstone Neo Carbon 4 immerhin 4.499 €. Damit richtet sich dieses E-Gravel schon eher an ambitionierte FahrerInnen. Doch auch wenn du mit voller Power in die Welt der Gravelbikes einsteigen willst, lohnt sich ein Blick auf dieses neue, gewagte E-Bike von Cannondale.