Immer mehr Motorradmarken machen sich im E-Bike-Sektor breit. Vor kurzem hat Harley-Davidson erste Informationen über das E-Bike Serial 1 durchsickern lassen und sogar die Enduro-Profis von Gasgas haben eine ganze Reihe an E-Bikes für 2021 vorgestellt.
Der italienische Rennsportstall Ducati ist schon seit letztem Jahr mit seinem E-Mountainbike MIG-RR dabei und legt nun für 2021 mit drei neuen geländetauglichen E-Bikes nach.
Ducati TK-01RR: E-Enduro mit Shimano EP8 Antrieb
An der Spitze der E-MTB-Serie steht bei Ducati das E-Enduro mit dem komplizierten Namen Ducati TK-01RR. Obwohl bei Ducati noch nicht ganz klar ist, wohin die ersten Schritte der E-Mobilität führen sollen, fügt sich das TK-01RR optisch sehr gut in das sonstige Angebot der Marke ein.
Zwar ist Ducati kein Cross-Spezialist, doch das TK-01RR wirkt durchweg brachial und mehr als geländetauglich. Das steile Unterrohr des Fullys sorgt für viel Raum um die 29-Zoll-Felge des Vorderrads. Hinten bekommt das TK-01RR einen 27,5er Schlappen verpasst. Eine beliebte Kombination für viel Grip bei besserem Überrollverhalten am Trail.
Wie die Rennmaschinen von Ducati geht auch das E-Enduro hinsichtlich der Leistung keine Kompromisse ein. Der neue Shimano EP8 ist leicht und bringt es dennoch auf 85 Newtonmeter Drehmoment. Damit hat Bosch in diesem Jahr einen mehr als ernstzunehmenden Konkurrenten der Performance Line CX bekommen. Für Fahrten am Berg gibt es derzeit wohl kaum eine bessere Wahl.
Hinzu kommt ein entnehmbarer Unterrohr Akku mit 630 Wattstunden Kapazität. Der Akku ist im Rahmen integriert und dennoch sichtbar. Bei vielen cleanen E-Bikes wäre das ein optischer Punktabzug, am Ducati TK-01RR passt es in das Konzept des Aluminiumrahmens mit vielen Ecken und Kanten.
Das E-Enduro wird mit 12 Gängen ausgestattet und bringt dich über die Scheibenbremsen aus der hochwertigen Shimano XT-Reihe schnell zum Stehen. Ausreichend Grip gibt der Scorpion-S-Reifensatz von Pirelli.
Für stoßarme Abfahrten sorgt außerdem die Technologie von Öhlins: Die neue RXF 38 Federgabel mit 180mm Federweg trifft auf den 170 mm Stoßdämpfer. Was braucht ein Flaggschiff E-MTB mehr?
Ducati Mig-S E-MTB
Doch nicht immer muss es mit Vollgas bergab gehen. Für ausgewogenere Moutainbike-Touren gibt es bei Ducati auch dieses Jahr ein etwas gemäßigteres E-Bike. Das All-Mountain-E-Bike Mig-S setzt beim Antrieb auf den Steps E8000 Motor. Bis vor kurzem war dieser unter den Shimano-Antrieben noch das Top-Modell für den Einsatz am Berg.
Das Mig-S basiert auf dem Vorjahresmodell MIG-RR und soll mit mehr Fahrkomfort dank angepasster Geometrie trumpfen können. Die Marzocchi Bomber Z2 Gabel stattet des E-Bike vorne mit 150 Millimetern Federweg aus, ein Fox Float TPS-Stoßdämpfer federt das Hinterteil des E-Mountainbikes über 140mm ab.
Genau wie sein etwas hartgesottenerer Bruder, fährt das Mig-S auf einer 29- und 27,5-Zoll-Kombination mit Pirelle Scorpion „S“ Bereifung.
Es geht auch ohne Berg: Das Ducati E-Scrambler
Neu ist dieses Jahr bei Ducati ein gemäßigtes Trekking E-Bike mit Shimano Steps E7000-Motor und 504 Wattstunden Akkukapazität. Auch dieses E-Bike wirkt optisch etwas bullig, mit seinen Schutzblechen und dem Gepäckträger jedoch etwas gezähmter.
Das Trekkingrad ist laut Ducati für den Alltag konzipiert worden, mit der Möglichkeit auch abseits des Asphalts noch gut zurecht zu kommen.
Dafür sorgen neben der Federgabel, 11-Gang-Schaltung von Sram und der 4-Kolben-Scheibenbremse auch praktische Extras wie die Teleskopsattelstütze, welche du per Knopfdruck hoch bzw. runterfahren kannst.
Wie gut sind die E-Bikes von Ducati?
Die Datenblätter und das Design der Ducati E-Bikes 2021 sehen vielversprechend aus. Die E-Bikes richten sich nicht nur an Ducati-Fanatiker, sondern vor allem an eine sportlich orientierte Kundschaft.
Das Vorzeigemodell Ducati TK-01RR ist ein vielversprechendes Enduro-Monster. Zur absoluten Krönung fehlt allerdings der Rahmen aus Karbon. Der Preis von 6.990 Euro ist dementsprechend kein Schnäppchen, aber für ein so hochwertig ausgestattetes E-Bike noch gut vertretbar. Das E-Enduro gibt es in den Größen S, M, L und XL.
Fortgeschrittene Mountainbiker ohne Geschwindigkeitswahn werden beim MIG-S für 4890 Euro vielleicht eher fündig. Auch hier stimmt die Ausstattung, obwohl der Motor ruhig ebenfalls ein EP8 hätte sein können.
Der sportliche E-Scrambler ist das Alltagsrad für alle, die gelegentlich die bekannten Pfade verlassen wollen. Das E-Bike scheint vor allem für Trekking, Touren und Ausflüge designt worden zu sein. Etwas mehr Power und ein integrierter Energiespeicher jenseits der 500 Wattstunden würden dem E-Scrambler jedoch etwas besser stehen.
Insgesamt sind die Ducati E-MTBs ordentlich ausgestattet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist nicht umwerfend, aber auch Design und Name haben ihren Preis. Und dafür ist Ducati nun einmal auch bekannt. Die neuen Ducati E-Bikes bekommst du bei den europäischen Partnerhändlern von Ducati oder online bei Ducati.