E-Bikes mit tiefem Einstieg finden immer noch viel zu wenig Beachtung, finden wir.
Das sollte sich ändern, spätestens nach unserem Test mit dem günstigen NCM Milano Plus.
Fazit
Mit dem Milano Plus schickt uns NCM ein Tiefeinsteiger e-Bike mit 26”, das für seinen Preis bemerkenswert gut ausgestattet ist. Gut gefallen uns vor allem die Federung, die hochwertigen Bremsen und der stabile und schöne Rahmen. Auch die übrige Ausstattung ist für den täglichen Einsatz gemacht und gut gewählt. Gewöhnt man sich an die besondere Steuerung des Antriebs ohne Tretkraftsensor, wird man mit einem leisen und kräftigen Antrieb und einer guten Reichweite belohnt.
NCM Milano Plus mit tiefem Einstieg
Mit dem Milano Plus haben wir die Möglichkeit, eines der am meisten verbreiteten Rahmenformen zu testen. Denn Tiefeinsteiger sind bequem und praktisch und finden unserer Ansicht nach doch viel zu wenig Beachtung.
Denn ein tiefer Einstieg verbunden mit hohem Lenker macht ein Rad komfortabel und gleichzeitig auch sicher. Vorausgesetzt der Rahmen ist so ausgelegt, dass er auch stabil ist. Und das ist beim Milano der Fall, so viel sei an dieser Stelle schon mal vorausgeschickt.
Test mit dem NCM Milano Plus City e-Bike
Als wir den Karton öffnen, kommt gleich Freude auf. Endlich mal ein Testrad, das nicht in Schwarz aus der Verpackung kommt, sondern in frischem, auffälligen Weiß. Wir sind also schon mal positiv überrascht und gespannt, ob sich der positive Eindruck auch bei den inneren und fahrerischen Werten fortsetzt.
Denn wir wollen das e-Bike mit dem schönen italienischen Namen eingehend testen. Haben uns dazu ein Exemplar liefern lassen, bauen es nach Anleitung zusammen und erkunden damit Berlin und seine Umgebung. Die Testfahrt bringt uns 120 km über asphaltierte Straßen und abseits davon über Wald- und Feldwege.
Lieferung und Zusammenbau
Wie auch bei dem vom uns getesteten Modell Moscow Plus, reist das Milano Plus komfortabel mit der Spedition vom Hersteller NCM zu uns. Worauf man dabei insbesondere achten sollte haben wir schon beim Moscow Plus ausführlicher beschrieben.
Der Zusammenbau des Milano Plus sowie Prüfung aller Schrauben und Feinjustierung laufen ebenso problemlos ab, wie wir das beim Moscow Plus bereits kennen. An dieser Stelle dennoch unser Rat: Besser vom Fachmann helfen lassen, sollte man beim Zusammenbau unsicher sein.
Ausstattung, Einstellungen und Anbauten
Nach dem Zusammenbau steht vor uns ein mit Licht, Ständer und Gepäckträger voll ausgestattetes e-Bike mit tiefem Einstieg in Rahmengröße 46 cm und mit 26” Rädern. Es ist damit besonders auch für Fahrer mit einer Körpergröße unter 175 cm geeignet.
Wem die Rahmengröße zu niedrig ist, für den bietet NCM das Milano Plus auch mit 28” großen Rädern und einer Rahmengröße von 48 cm an.
Der moderne und schöne Rahmen ist gut und sauber verarbeitet. An dem stabilen Gepäckträger lassen sich seitliche Gepäcktaschen gut und schnell anbringen. Am Oberrohr befindet sich die Befestigungsmöglichkeit für eine Trinkflaschenhalterung. Eine Rahmennummer ist deutlich sichtbar vorne am Lenkerrohr angebracht.
Dreifach verstellbarer Lenker
Wer eine aufrechte Sitzposition mit freiem Blick bevorzugt, trifft mit dem Milano eine gute Wahl, denn der Lenker ist recht hoch angebracht. Er kann außerdem durch eine komfortable Befestigung ohne Werkzeug in Höhe und Neigung verstellt werden. Zusätzlich bieten sich durch Verdrehen des geschwungenen Lenkers weitere Möglichkeiten, die beste Lenkerstellung zu finden. Durch einen Schnellverschluss lässt sich auch der bequeme Sattel einstellen. Dabei immer alles ordentlich festziehen.
Der Lenker bietet uns bequeme Kunststoffgriffe in Lederoptik. Auf der linken Seite das übersichtliche und große Bedienteil das man, falls gewünscht, noch etwas drehen oder verschieben kann. So lässt es sich dann leicht mit dem Daumen bedienen.
In der Mitte sitzt das schon bekannte große und gut ablesbare Display und rechts die beiden Hebel zum Hoch- und Runterschalten der Kettenschaltung. Die beiden Bremshebel sind angenehm geformt, stabil und lassen sich sehr gut greifen.
Fahreindruck und Antrieb
Gestartet wir das Milano Plus über das Bedienteil. Nach längerem Druck auf die Einschalttaste erscheint die gut lesbare Anzeige mit allen notwendigen Informationen. Die Unterstützungsstufe 1 ist die beim Start des Antriebs stets voreingestellte Stufe.
Die mit 26” kleinen Reifen sorgen für Wendigkeit in engen Kurven und für ein leichteres Rangieren im Fahrradabteil der Bahn.
Einen weiteren Vorteil haben die kleineren 26” Reifen gegenüber 28” Reifen in Verbindung mit dem Hinterradantrieb: Sie sorgen für ein noch leichteres Anfahren und eine bessere Steigfähigkeit am Berg. So kommen wir trotz Gepäck leicht auch an mittleren Steigungen hinauf und das Anfahren aus dem Stand geschieht schwungvoll.
Der Hinterrad Nabenmotor vom Hersteller Das-Kit ist dabei angenehm leise. Die Unterstützung wird bei der Unterstützungsgrenze von 25 km/h sanft abgeregelt. Auch das erneute Einsetzen des Antriebs geschieht erfreulich sanft und ohne, dass man beim Fahren darauf achten muss oder abgelenkt wird.
Steuerung des Antriebs
Wie wir es schon beim NCM Moscow erlebt haben, muss man sich gegenüber dem Verhalten eines e-Bike mit Mittelmotor und Tretkraftsensor etwas umgewöhnen. Besonders bei langsamer Fahrt und engen Kurven kommt die Unterstützung des Antriebs gelegentlich unerwartet zu früh oder zu spät. Nach einiger Gewöhnung lernt man aber, diese Eigenart einzuschätzen und zu beherrschen.
Durch die sensibel reagierenden Bremsen genügt dabei eine leichte Betätigung, um den Antrieb zu stoppen. Durch die Wahl einer geeigneten Unterstützungsstufe lässt sich der kräftige Motor außerdem in seiner Höchstgeschwindigkeit begrenzen.
Federung und Stabilität
Einmal in Fahrt erstaunt und begeistert uns die hervorragende Federung des Milano Plus. Die sehr gute arbeitende Federgabel und die gefederte Sattelstütze, so wie der bequeme Sattel und die sehr guten Reifen sorgen zusammen für eine komfortable Testfahrt.
Als zweite Besonderheit ist der stabile Rahmen zu nennen. Endlich fahren wir mal auf einem Rad, das durch den tiefen Einstieg keinen wackligen Eindruck hinterlässt. Selbst mit beladenem Gepäckträger und schneller Fahrt lässt sich das Milano Plus nicht aus der Ruhe bringen, dies sorgt für komfortables und sicheres Fahren.
Bremsen und Schalten
Ebenfalls für Sicherheit sorgen die kräftigen hydraulischen Scheibenbremsen von Tektro. Diese kennen wir auch schon vom Moscow Plus. Mit ihnen ist leichtes Bremsen bei hoher Geschwindigkeit ebenso gut möglich wie ein schnelles Anhalten.
Die Altus Kettenschaltung von Shimano bietet uns 8 gut abgestufte Gänge. Sie wird über zwei gut erreichbare Hebel an der rechten Lenkerseite bedient. Dort lässt sich der eingelegte Gang außerdem gut ablesen.
Licht
Späte Heimfahrt in der Dunkelheit, die Straße nass von einem starken Regenschauer – aber mit dem Milano Plus ist man vorbereitet. Breite und weit nach unten gezogene Schutzbleche mit Spritzschutz, und das an beiden Rädern. Dies sorgt bei uns für trockene Füße und der Fahrer hinter uns bleibt ebenfalls von hochspritzendem Dreckwasser verschont.
Das Display lässt sich beleuchten und das Vorderlicht ist schön hell. Es wird mit Strom vom Akku versorgt, das Einschalten geschieht jedoch über einen Schalter direkt am Gehäuse der Vorderleuchte.
Das Rücklicht muss ebenfalls separat eingeschaltet werden. Ungewöhnlich dabei – es wird nicht vom Akku mit Strom versorgt, sondern benötigt zwei separate Batterien. Vor Abfahrt in die Dunkelheit ist also besser noch mal das Rücklicht zu prüfen.
Akku und Reichweite
Der Akku ist baugleich aufgebaut wie der im NCM Moscow Plus und besitzt eine Akkukapazität von stolzen 768Wh, bei 16Ah und 48V. Am oberen Teil des Akkus finden sich Einschaltknopf, eine USB Buchse zum Laden von angeschlossenen Geräten und eine zusätzliche Ladeanzeige.
Geladen wird der Akku über das mitgelieferte 3A Ladegerät. Das Ladekabel mit einfachem Hohlstecker wird dazu direkt in eine Buchse im Akku gesteckt. Eine gesamte Ladung dauert dabei bis zu 5,5 Stunden. Ein Ausbau des halb in den Rahmen integrierten Akkus ist leicht möglich, zum Laden aber nicht notwendig.
Bei unseren Testfahrten sind wir mit einem vollen Akku, in meist höchster Unterstützungsstufe und vielen Stopps mehr als 85 km weit gefahren. Der Hersteller gibt als Reichweite eine Spanne von 70 – 150 km an, die wir nach unserem Test für realistisch halten.
Service und Ersatzteile
Wichtig für die zuverlässige Nutzung des Milano Plus und der anderen Modelle – Zubehör und Ersatzteile kann man direkt online bestellen. Die Auswahl und moderaten Preise sind auch hier bemerkenswert und zeigen, dass man die günstigen e-Bikes nicht über teure Ersatzteile bezahlt.
Auch den bei Online Händlern besonders wichtigen Telefon-Service haben wir in Anspruch genommen. Denn wie man uns auf der Eurobike mitgeteilt hat, legt NCM großen Wert auf einen engen und serviceorientierten Kundenkontakt. Und in der Tat, die telefonische Wartezeit betrug weniger als 3 Minuten. Unsere anonyme Nachfrage zu Ladegeräten, Akkus und Umbauten wurde dazu sehr freundlich und fachkundig beantwortet.
Wofür ist das Milano Plus besonders geeignet?
- täglisches Pendeln innerhalb und außerhalb der Stadt
- leichte bis mittlere Anstiege
- leichtes Auf- und Absteigen
- für unebene Untergründe
- zum Einkaufen und Ausflüge mit Gepäck
Für welche Anwendung ist es weniger geeignet?
- langsames Fahren in engen Kurven
- häufiges Heben und Tragen
Fahre das Milano jetzt 1000 KM. Bin sehr zufrieden. Habe die Bremsbeläge wegen quitschen gegen organische gewechselt, super. Zwei speichen waren letztens gebrochen, habe ich mir von meinem Händler aus Pfaffschwende direkt schicken lassen. Übrigens: Die Suntour Federbeine bei meinem Modell 2020 lassen sich sehr wohl einstellen !
Hallo Herr Sprenger, Wir fahren ein Milano und ein Venice 28″. Wir sind auch zufrieden bis auf die Speichen die ab und zu brechen und die original Bremsbeläge!! Sie quietschen. Konnen Sie mir bitte GENAU sagen welche und wo Bembeläge organisch ich bestellen kann? Online gibt es tausende und alle auch mit negativen Bewertungen. Danke. Luigi
Habe das Fahrrad seit April 2019 und bin damit 6500 km gefahren.Selbst über die Tauern nach Triest!!
Alles ist für mich in Ordnung,selbst die gewöhnungsbedürftige Motorsteuerung hat man schnell kapiert.
Den Sattel habe ich gewechselt,mein alter Sattel war gewohnter.
Ein Hinterradschloß mit Kette sichert mein Rad.Ein pannensicherer Reifen Maraton Plus fürs Hinterrad soll Ausbauten wegen Platten mindern helfen.Hatte bisher nur einen Platten.(Flaschenboden)
Die USB Buchse mit 2 gewinkelten Steckern und Spiralkabel betreibt mein Oregon Navi zuverlässig.
Mein Hinterrad hat eine Anzahl von Speichenbrüchen gehabt,habe von Leon Bike sehr unkompliziert und flott 2 neue Hinterräder auf Garantie bekommen.
Der Service ist sehr gut,umständlich ist nur das Ein- und Ausbauen und der Versand.
Mit etwas Geschick ist eine Speiche ohne Radausbau erneuerbar,wenn der Nippel noch nicht in der Felge liegt. Die besonderen Speichen bekam ich vom Service kostenfrei geschickt.
Das Fahrrad selbst ist richtig toll. Die Lieferung erfolgte blitzschnell. Das E-Bike war sehr ordentlich verpackt und schnell einsatzbereit. Aber wehe, es muss (wie in meinem Fall) zurückgeschickt werden, dann wartet man aber auf die Rückabwicklung. Sehr ärgerlich!
ja, es ist ja interessant und gut, was jetzt auf dem Markt angeboten wird. Das Problem ist aber, wo kann man sein ca. 7 Jahre altes e-bike verkaufen.
Alle Händler/i-Shops verkaufen nur neue, nehmen aber keine alten in Zahlung!?
Haben Sie nutzbare Vorschläge?
mfG
G.M.
Nichts für ungut, aber da ist wohl eher E-Bay und Co die richtige Adresse. Für 7 Jahre alte Fahrzeuge wird es allerdings nicht viel geben nehme ich an, die Neuen sind ja teilweise recht günstig.
VG Sven
Was füreinander hast Du unf ??????