Rennradlenker, MTB-Bereifung, Faltmechanismus und ein Elektromotor im Hinterrad: Auf den ersten Blick wirkt das Hycon E-Bike wie ein Mix aus allen möglichen Fahrradwelten.
Hycon Falt- und Gravel-E-Bike mit Zehus Motor
Der Rahmen des Gravel-Bikes der Firma Hycon besteht wie bei den von uns getesteten Falt-E-Bikes Legend Monza oder dem Eleglide F1 aus einem einzigen, breiten Hauptrohr, das zusätzlich noch mit einem Faltmechanismus versehen ist. Als Faltrad bekommt der Graveler von Hycon auch einen kleinen Laufradsatz verpasst: 24-Zoll mit Offroad-Profil sollen dir auch auf Reisen den Gravelspaß ermöglichen.
Während sich über Optik bekanntlich streiten lässt, kann sich das Gewicht des Hycon sehen lassen. Mit knapp 16 Kilogramm lässt es sich relativ einfach transportieren. Etwa ein Fünftel des Gewichts entstammt dabei dem Heckantrieb des E-Bikes.
In dem drei Kilogramm leichten Antriebs-Paket von Zehus ist sogar der Akku enthalten. Allerdings bietet der nur eine Kapazität von etwa 173 Wattstunden. Dennoch sollen mit dem Motor des Gravel-E-Bikes eine Reichweite von bis zu 60 Kilometern möglich sein, schließlich ist der Antrieb von Zehus für seine Rekuperation bekannt.
Über einen Ausschaltknopf des Motors können Fahrer des Hycon E-Bikes die Einspeisung aktivieren. Während der Fahrt fließt dann beim Ausrollen vor Ampeln und vor allem beim Bergabfahren über die Motorbremse etwas Energie zurück in den Akku.
Auch durch Rückwärtstreten während der Fahrt können Gravelbiker etwas elektrische Energie einspeisen. So können sie auf leichten Passagen Energie produzieren, die der Motor dann für die Bergauffahrt wieder abgibt.
Wie gut das System funktioniert, ist deshalb stark abhängig vom Fahrverhalten und der Strecke. Mit einer vorausschauenden, energiefreundlichen Fahrweise wäre es theoretisch sogar möglich, dank der Energierückgewinnung ganz ohne Kontakt zum Stromnetz zu fahren. Bei einer normalen Fahrweise wäre die Rekuperation im Vergleich zum Verbrauch dafür jedoch einfach zu gering.
Hycon E-Bike vorerst nur über Crowdfunding erhältlich
Neben seinem E-Bike bietet der Hersteller auch eine Fahrrad-Version des Klapp-Gravelbikes ohne Zehus Motor an. Dieses Modell wiegt drei Kilogramm weniger und kommt somit auf schlanke 13 Kilogramm Gesamtgewicht. Damit ist das E-Bike eventuell ein Kompromiss für Abenteurer, die ihr Gravel-Bike auch ohne Dach- oder Heckträger mit dem Auto zu spannenden Ausflugszielen fahren möchten.
Allerdings bietet Hycon sein Falt- und Gravel-E-Bike aktuell nicht direkt zum Verkauf an, sondern sucht auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter nach Unterstützung für das Projekt. Für die E-Bike-Variante muss der Interessent momentan 3.450 Euro zahlen, wohingegen die motorlose Version für 2.020 Euro erhältlich ist. Wenn das Projekt auf die Beine kommt, soll das Bike ab September 2022 seine Unterstützer beglücken.
Allerdings gilt es bei Crowdfunding zu bedenken, dass es gelegentlich auch zu Projekten kommt, die nicht produziert werden, obwohl das Finanzierungsziel erreicht wurde. In so einem Fall ist das Geld dann verloren. Erreicht ein Projekt jedoch lediglich das Finanzierungsziel nicht, fallen keine Kosten an. Beim Hycon Bike sieht es derzeit beinahe nach letzterem Fall aus.
Wer sich für den faltbaren Gravel-Flitzer interessiert, sollte deshalb zügig das Projekt unterstützen. Am Morgen des 1. Mais läuft das Projekt aus. Immerhin wird das E-Bike bei so wenigen Unterstützern beinahe ein Unikat sein. Optisch fällt es auf jeden Fall auf.