Immer mehr günstige E-Scooter sind in Deutschland mit einer gültigen Allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE) zu haben. Mit dem E9 Max hat Honeywhale, ein global agierender Hersteller für allerlei smarte Gadgets, ein neues Modell im Programm. Wir haben uns den City-E-Scooter für derzeit nur 359 Euro (mit Rabattcode) genauer angesehen und verraten im Test, ob sich der Kauf lohnt.
E9 Max: Grundausstattung, Lieferung und Qualität
Der Honeywhale E9 ist in zwei ABE-Varianten erhältlich, die preislich nur unwesentlich weit auseinander liegen. Der kleinere Bruder E9 ohne den Zusatz „Max“ hat einen schwächeren Motor, einen kleineren Akku und vorne keine Federung. Kostet dafür allerdings mit nur 339 Euro noch etwas weniger und ist mit 12,5 kg extrem leicht.
Der E9 Max, um den es in diesem Test geht, ist für den Preis ziemlich gut verarbeitet und macht auf Anhieb einen soliden Eindruck. In einem noch handlichen Paket wird der E-Scooter mit dem normalen Paketdienst geliefert.
Für den Aufbau muss lediglich mit vier Schrauben die Lenkstange angeschraubt werden, was wahnsinnig schnell geht. Danach ist der Scooter direkt einsatzbereit. In meinem Fall war der Akku mit 360 Wh Kapazität vorgeladen.
Für Vortrieb sorgt ein 500 W starker Frontantrieb. Sowohl vorne als auch hinten ist der E9 Max gefedert. Mit nur 15,5 kg Gewicht ist der Scooter mit dieser Ausstattung dennoch angenehm leicht und gut handhabbar. Eine Frontleuchte sowie ein Rücklicht sind ebenfalls verbaut.
Honeywhale E-Scooter E9 Max: Praxistest
Die Bedienung des E-Scooters ist auf das Wesentliche beschränkt und eigentlich selbsterklärend. In der Mitte der Lenkstange ist ein gut ablesbares Display schick und clever integriert. Der Honeywhale E9 Max lässt sich mit nur einem Knopf, der sich direkt am Display befindet, bedienen. Wird der Knopf lange betätigt, schaltet sich der Scooter ein oder aus. Bei kurzer Betätigung kann das Licht aktiviert oder deaktiviert werden und zweimal drücken führt zur Änderung des Fahrmodus.
Der E9 Max unterstützt nämlich zwei Geschwindigkeiten. Im Comfort-Modus beschleunigt der E-Scooter bis 10 km/h, im Sport-Modus bis zu den gesetzlich erlaubten 20 km/h. Honeywhale schöpft hier keine Toleranz mehr aus und riegelt bei 20 km/h direkt ab. Zumindest gibt das Display diesen Wert aus. Die Fahrt fühlt sich dennoch zu jeder Zeit flott und zügig an und lässt sich mit dem angenehmen Daumengashebel gut dosieren.
Bei der Anfahrt beschleunigt der E9 Max ebenfalls zackig und erreicht sehr schnell die Endgeschwindigkeit. Um den Motor aktivieren zu können braucht es nur einen kleinen Anschubser. Je nachdem wie kräftig dieser ausfällt, beschleunigt der E-Scooter auch. Alles in allem empfinde ich den Anzug in verschiedenen Situationen als eher dynamisch.
Am Honeywhale E9 Max ist eine mechanische Scheibenbremse am Hinterrad verbaut. Die Bremse hat einen guten Grip, wenn auch nicht außergewöhnlich stark. Zusätzlich greift die Motorbremse. In Kombination lässt sich der E-Scooter von Honeywhale schnell und sicher zum Stehen bringen. Am Bremshebel am Lenker befindet sich außerdem noch eine Klingel.
Die Abstimmung gefällt mir hier ebenfalls gut, denn beide Bremsen sind wohl dosiert. Bei anderen Herstellern, wie zum Beispiel beim Joyor Y8-S (Test) oder dem S5 Pro (Test) ist die Motorbremse nämlich ziemlich stark eingestellt, was je nach Situation auch störend sein kann.
Auf dem rutschfesten Trittbrett ist genügend Platz, auch für größere Füße. Der E-Scooter fühlt sich stabil und gut kontrollierbar an. Dafür sorgt auch die feste Bauweise an der Lenkstange. Denn beim E9 Max lässt sich nur die Lenkstange einklappen, nicht jedoch die Griffe. Ich persönlich sehe hier keinen Nachteil, denn der Lenker ist ohnehin ziemlich schmal und stört zusammengeklappt nicht wesentlich.
Die Faltfunktion vom E9 Max ist ebenfalls ziemlich gut gelöst. Es gibt lediglich einen Hebel mit zusätzlicher Sicherung zum Umklappen der Lenkstange. Der Faltvorgang geht schnell und total unproblematisch. Was mir hierbei besonders gut gefällt: An der Lenkstange ist ein Halter befestigt, der sich im geklappten Zustand am hinteren Schutzblech einhakt. So ist der Scooter leicht zu handhaben und kann aufgrund seines geringen Gewichts auch gut getragen werden.
Die Reichweite gibt Honeywhale beim E9 Max mit bis zu 40 km an. In der Praxis zeigt sich der E9 Max allerdings eher energiehungrig, weshalb du durchschnittlich eher mit 30 km rechnen solltest. Zum Laden des Akkus befindet sich eine Ladebuchse direkt unterhalb des Trittbretts.
Mit Steigungen hat der E9 Max in der Regel keine Probleme. An moderaten Anstiegen fahre ich mit fast voller Geschwindigkeit und der E-Scooter ist sogar nach einer Bremsung oder beim Anfahren noch in der Lage zu beschleunigen. Wenn es jedoch zu steil wird, gehts nur noch mit Schrittgeschwindigkeit voran. Das ist im Test allerdings nur einmal an einer relativ steilen Rampe bei einer Fußgängerbrücke passiert.
Fahrkomfort beim E9 Max
Der Honeywhale E9 Max wird als klassischer City-Scooter beworben. Das hat sich im Test auch bestätigt. Denn es sind zwar beide Räder gefedert, was ein deutliches Komfort-Plus bedeutet, die Bereifung ist allerdings aus Vollgummi. Was vor allem in der Stadt einen großen Vorteil hat, bringt auf ländlichen Strecken oder Feldwegen auch Nachteile mit sich. Das Feedback auf Handgelenke und Körper ist damit nämlich auf Schotterpisten oder unebenen Strecken deutlich höher ausgeprägt, als bei Modellen mit Luftreifen wie dem Joyor S5 Pro. Dafür sind die Vollgummi-Räder nahezu unzerstörbar und man muss keine Gedanken an Glasscherben, Dornen oder sonstige risikoreiche Dinge verschwenden.
App-Anbindung per Bluetooth
Der E9 Max verfügt sogar über eine Bluetooth-Anbindung. Die App, mit der sich der E-Scooter verbindet, kommt allerdings nicht von Honeywhale selbst, sondern nennt sich ZWHEEL. Diese ist sowohl im Google-Play als auch im App-Store erhältlich.
Besonders umfangreich ist die App allerdings nicht. Dafür klappt die Verbindung super schnell und problemlos. Positiv ist mir aufgefallen, dass man sich dafür noch nicht einmal ein Konto oder Ähnliches erstellen muss.
In der App lassen sich ein paar Grundeinstellungen wie die Einheit km/h oder mp/h wählen, sowie den Fahrmodus und das Licht steuern. In den Einstellungen kann auch die maximal unterstützte Geschwindigkeit bis 28 km/h verändert werden. Diese Einstellung hat in meinem Test allerdings ABE-konform keinerlei Auswirkungen und wird nicht an den E-Scooter übergeben.
Fazit zum Honeywhale E9 Max
Der E9 Max macht unheimlich viel Spaß, fährt sich leicht und agil. Mir gefällt, dass der gesamte E-Scooter simpel gestaltet ist und mit dem geringen Gewicht bei dennoch hoher Reichweite gut zu transportieren ist. Somit ist der E9 Max auch für Pendler oder all diejenigen geeignet, die den Scooter oft klappen müssen oder wollen.
Die solide Verarbeitung und die Reifen aus Vollgummi versprechen in der Stadt ein sorgloses und unkompliziertes Fortbewegungsmittel für viele Anwendungsbereiche. Durch die Federung ergibt sich trotz der harten Reifen dennoch ein angenehmer Komfort. Damit sind auch hin und wieder anfallende Feldwege kein Problem. Der Honeywhale E9 Max ist definitiv eine Empfehlung für Fahrten auf hauptsächlich befestigten Wegen. Derzeit ist der E-Scooter zudem für nur 359 Euro im Geekmaxi-Shop erhältlich. Gib für diesen Preis den Rabattcode 9ZL4DEAK bei der Bestellung an. Zum Zeitpunkt des Tests ist das der günstigste Preis im Netz. Bei anderen Anbietern wie Media-Markt oder Otto kostet der E-Scooter etwas mehr.
Wer etwas recherchiert findet das Modell baugleich auch von anderen Herstellern wie beispielsweise von ZWHEEL bei Otto. Der E9 ohne Federung ist ähnlich zum Honeywhale Modell für kleines Geld auch bei isinwheel für derzeit 299 Euro erhältlich. Wenn du hauptsächlich auf Schotterpisten oder unbefestigtem Gelände unterwegs bist, wäre beispielsweise der S5 Pro (Test) eine wärmste Empfehlung.