Die monegassische Manufaktur HPS Systems hat sein erstes E-Bike vorgestellt – und damit gleich nach eigenen Angaben einen Rekord aufgestellt. Denn das E-Rennrad HPS Domestique soll mit 8,5 kg das leichteste E-Bike der Welt sein.
HPS preist das Domestique als das leichteste E-Bike der Welt an. Es soll rund 2 bis 4 kg weniger auf die Waage bringen als andere E-Roadbikes, wie beispielsweise das rund 11 kg schwere Scott Addict eRIDE. Möglich macht dies vor allem ein besonders leichter Antrieb. Denn während andere Antriebssysteme zwischen 4 und 7 kg auf die Waage bringen, wiegt das HPS Watt Assist System im Domestique nur 1,5 kg – inklusive 85-Wh-Akku.
Das E-Bike von HPS ist zwar besonders leicht, dennoch ist die eigene Aussage und verschiedene aktuelle Berichte zum „leichtesten E-Bike der Welt“ schlichtweg nicht ganz richtig. Denn bereits die Guiness World Records haben im letzten Jahr bestätigt: ein Konstrukteur der TU Dortmund hat es mit seiner eigenen E-Bike Entwicklung schon auf 6,9 kg geschafft. Auch in Göttingen hat ein Hochschul-Professor schon ein 8 kg schweres E-Bike entwickelt.
Besonders leicht, aber überschaubare Werte
Mit dem Akku, der in einer Trinkflaschenattrappe getarnt am Rahmen montiert ist, soll laut Hersteller eine Fahrzeit von 1,5 Stunden möglich sein. Alternativ steht ein 193 Wh großer Akku für die doppelte Leistung zur Wahl, der mit 1,2 kg jedoch rund 500 g schwerer ist. Die Steuerungselektronik verstaut HPS im Unterrohr, den Motor im Sitzrohr. Er bringt es auf eine Leistung von 200 Watt, schöpft das Pedelec-Limit also nicht vollends aus. Der E-Motor sollte allerdings gerade an Anstiegen dennoch für einen spürbaren Schub sorgen.
Das Drehmoment fällt mit 20 Nm recht überschaubar aus. Mit einem Leistungsgewicht von 133 Watt pro Kilo soll der Antrieb jedoch das beste hinsichtlich dieses Wertes sein. Die Integration ist quasi unsichtbar, sodass der E-Racer wie ein normales Rennrad ausschaut.
Wird die Tretunterstützung bis 25 km/h gerade nicht gebraucht, entkoppelt sich der Motor im Freilauf komplett. Dies soll für ein besonders natürliches Fahrgefühl sorgen, an dem der ehemalige Sky-Profi Phil Deignan als Testfahrer mitgewirkt hat. Auch Formel-1-Kompetenz war bei der Entwicklung des E-Bike-Antriebes mit dabei. „Das HPS Watt Assist System wurde in Zusammenarbeit mit einem der führenden Ingenieure der Formel 1 feinabgestimmt“, heißt es dazu seitens HPS.
HPS Domestique ist leicht wie ein klassisches Rennrad
Mit einem Gewicht von 8,5 kg wiegt das E-Road nur so viel wie durchschnittliche Rennräder ohne Motor. Möglich machen dies neben dem leichten Antrieb ein Carbonrahmen sowie hochwertige, besonders leichte Komponenten. Bremse und Schaltung stammen genauso wie die Laufräder von Campagnolo. Dazu kommen Reifen vom Typ Pirelli P Zero Velo 28-622 sowie der Lenker und Vorbau Deda Elementi Superleggera RS Limited Edition.
Der Preis spiegelt die Ausstattung und den Firmensitz von HPS Systems in Monaco wider. Denn das Domestique kostet stolze 12.000 Euro. Zudem ist die HPS Domestique 1-21 Launch Edition auf nur 21 Stück je Rahmengröße limitiert. Insgesamt stehen vier Rahmengrößen zur Wahl. Bestellt werden kann es direkt beim Hersteller. Hierbei soll als exklusiver Service Phil Deignan als Kaufberater zur Verfügung stehen. Die Lieferzeit soll mindestens drei Monate betragen.
Fazit zum 12.000 Euro E-Bike
Das neue HPS ist tatsächlich superleicht. Doch den Titel leichtestes E-Bike der Welt hat vorerst die TU Dortmund inne. Möglicherweise ist es das leichteste – in Kleinserie gebaute E-Bike – der Welt? Es bleibt jedenfalls spannend.