Ein Urban-E-Bike neu zu erfinden, ist schwer. Nur wenige Hersteller schaffen es, ein Bike zu produzieren, dass den Unterschied macht. Den Urwahn Platzhirsch, das wir bereits für dich getestet haben, wäre so ein Kandidat. Oder das Schindelhauer Arthur mit seinem geschmeidigen Retro-Design und dem Pinion-Getriebe.
Dort, wo keine federnde Sattelstreben oder perfektionistische Details auf dich warten, versuchen andere Hersteller wie VanMoof über die smarte Anbindung zu punkten. Nokobike, eine neue Marke aus Italien, geht nun einen dritten Weg: gehobener Look mit gehobenem Preis.
Gleich drei Modelle bringt Nokobike ab sofort auf die Straßen. Bei allen handelt es sich um sportlich geschnittene, schlanke und leichte E-Bikes. Urban oder Gravel – also das, was gerade voll im Trend liegt – gibt es hier für alle, die Wert auf Qualität setzen und dementsprechend das nötige Kleingeld mitbringen.
Urban-E-Bike Made in Italy
Die beiden Urban-E-Bikes sind mit einem Heckmotor mit Riemenantrieb unterwegs. Wie bei so vielen Modellen gibt es auch hier die Wahl zwischen einem Diamantrahmen und einem Trapezrahmen mit abgesenktem Oberrohr. Beide Räder folgen jedoch ansonsten derselben Geometrie und derselben Ausstattung. Auch die Namen liegen nah beieinander: Forza und Tempo.
Als Motor dient der Heckantrieb von Full Speed Ahead (FSA). Mit seinen 45 Newtonmetern Drehmoment steht der Antrieb im Vergleich zur Konkurrenz gut da und dürfte für ordentlich Schub sorgen.
Obwohl FSA im Motorenbereich nicht allzu bekannt ist, handelt es sich nicht um ein No-Name Produkt. Die Italiener machen im Bereich der leichten, hochwertigen Heckantriebe allmählich dem Mahle X35+ Konkurrenz.
Genau wie der Motor, stammt auch der Rahmen des E-Bikes aus Italien. Der 6000er Aluminiumrahmen wirkt solide verarbeitet und die flachen Schweißnähte sorgen für eine hochwertige Optik. Dazu tragen ebenso der sportliche Lenker, der Kurbelsatz und die Sattelstütze bei – ebenfalls aus dem Hause FSA.
Doch dabei bleibt es. Zwar können die E-Bikes mit einer hydraulischen Scheibenbremse punkten, doch wofür die 3.990 Euro ansonsten noch anstehen, ist bei reiner Betrachtung des Datenblatts nicht ersichtlich. Kein Karbon in der Basis-Ausstattung, lediglich Single Speed und nur 250 Wattstunden Akkukapazität könnten günstiger sein. Bleibt also vorerst nur die gute Verarbeitung und die wirklich gelungene Optik.
Wer ein außergewöhnlich hochwertiges und elegantes E-Bike fahren möchte, muss im Urban-Segment eben oft etwas tiefer in die Tasche greifen.
Vulcano: Der schlanke Graveler
Nur wenig verändert sich beim Gravel-E-Bike Vulcano. Das Modell bekommt den Diamant-Rahmen vom Forza. Der Lenker ist in typischer Gravel-Manier und auch der Sattel ist flacher und sportlicher geschnitten.
Das Gravel-E-Bike kommt wie zu erwarten mit einer angepassten Bereifung für das Gelände und bietet dir außerdem die Wahl zwischen 11-Gängen an einer SRAM-Schaltung. Auch hier wirkt alles ziemlich stimmig. Mit 4.350 Euro lässt sich das Vulcano einiges kosten, steht jedoch im Vergleich mit den generell hohen Preisen im Gravel-Segment nicht mehr allzu schlecht da.
Lightweight kostet extra
Zwar stellen die Italiener ihre neuen E-Bikes mit einem Gewicht von 14,80 Kilo als ultraleicht dar (was sie dann auch sind), doch das Gewicht bekommst du nur, wenn du in einen Satz Karbonlaufräder investierst – und die kosten natürlich etwas extra.
Das Schöne ist jedoch: Bei der Ausstattung der E-Bikes gibt dir Nokobike etwas Spielraum. Im Customizer ihrer Website kannst du dir deinen schlanken Racer beliebig zusammenstellen. Auch bei der Farbwahl hast du viele Möglichkeiten.
Damit sind die neuen E-Bikes von Nokobike auf jeden Fall ein echter Hingucker und du wirst mit dem Rad wahrscheinlich lange viel Freude haben. Der Preis entspricht allerdings dem, was im höherklassigen Urban-Bereich mittlerweile üblich ist: Etwas mehr als nötig.