Systemsteuerung, Navi, Displays und Cursor, USB-Schnittstelle… auf E-Bikes herrscht mittlerweile technisches Chaos. Das Open Bike System will das ändern.
Ein Programmierer und ein Rad-Profi aus den USA sind es leid, dass der E-Bike Zubehörmarkt zwar schier unendliche Nach- und Hochrüstmöglichkeiten bietet, aber die Anwendungen von unterschiedlichen Herstellern oft nicht miteinander kompatibel sind. Die GPS-Daten werden von Navi, Bordcomputer und Smartphone registriert Noch dazu braucht jedes neue Gerät einen eigenen Akku für die Stromversorgung.
OpenBike will das Rad der Zukunft anstoßen
Kyle Manna und Randall Jacobs machen sich auf, ein System zu entwickeln über das alle Komponenten miteinander sprechen und sich gegenseitig ergänzen können. Statt vieler, soll nur noch eine zentrale Batterieeinheit alle Geräte bedienen. Per Nabendynamo soll dieser dann auch während der Fahrt (nach-)geladen werden können. Über einheitliche Steckverbindungen lassen sich auch – so der Plan – auch später dazu gekaufte Teile anschließen.
Partner Marin Bikes
Einen ersten Coup konnten die beiden Visionäre schon landen. Marin Bikes, ein kleiner aber feiner OEM/Hersteller aus Kalifornien, kündigte eine Zusammenarbeit an. Bereits nächstes Jahr soll das erste nach Open Bike-Muster gebaute Rad über die Avenues rollen.
In diesem Prototypen finden sich dann sinnvolle Anwendungen wie integrierte, automatische Brems- und Blinklichter und eine Kamera, deren GPS-Sensor Meldung macht bei einem Unfall oder dem Versuch eines Diebstahls.
Auf einem ähnlichen Prinzip basiert das Smartbike von Vanmoof. Licht- und Motorsteuerung sowie Diebstahlschutz und Schaltung sind hier bereits vor-installiert. Allerdings ist das System nicht offen, es basiert auf der Vanmoof-Programmierung. Andere Standards sind damit nicht immer problemlos kompatibel.
Welches Betriebssystem fährst du?
OpenBike soll einen neuen Standard begründen. Alle möglichen Funktionen wie Beleuchtung, Diebstahlschutz, Antriebssteuerung, Motorwartung, Sensorik, GPS-Ortung, Smartphone-Konnektivität, Kameraeinsatz und Stromversorgung sollen nach dem Willen der Erfinder integriert und zentral zu bedienen sein.
Zubehör- und Komponenten Hersteller sollen Zugang zu dem offenen System erhalten, so dass eine nahtlose Verbindung aller fürs eBike wichtigen oder in der Zukunft erhältlichen Teile möglich ist. Gerade für die immer beliebter werdenden Leihsysteme in Städten vereinfacht ein standardisiertes Betriebssystem Handhabung und Wartung der (e)Bike-Flotte enorm.
In seiner Präsentation von OpenBike erklärt Macher und dreifacher amerikanischer Amateur Radchampion Randall Jacobs:
“Im Openbike versorgt eine Batterie alles auf dem Rad mit Strom, lädt sich beim Pedalieren und lädt gleichzeitig das Handy. Ein Netzwerk ermöglicht den Komponenten miteinander zu arbeiten: Zieht man den Bremshebel, aktiviert das ein Bremslicht, weil es einfach logisch ist; Blinker zeigen das Abbiegen an – denn warum gibt es das noch nicht? Sensoren und Software stimmen automatisch die Anwendungen ab und alles ist verbunden.“
https://youtu.be/-4qjL-kodVw
OpenBike will allen Herstellern ein offenes System aus Hardware auf dem Bike und Software für die Abstimmung und Konnektivität mit der Cloud bereit stellen. Menschen – besonders solche mit Branchen- und/oder Programmiererfahrung können sich bei Jacobs und Manna melden, um ihre Unterstützung und Ideen einzubringen.