Econic One kennst du nicht? Macht nichts, bis vor kurzem war mir die Marke mit Hauptsitz in Bulgarien ebenfalls nicht bekannt. Umso überraschter war ich, als ich das Modell Smart Urban ausgiebig testen konnte.
Econic One ist stark gewachsen
Die noch recht junge Marke ist mittlerweile schon in 22 Ländern und über 500 Verkaufsstellen vertreten. Auch in Deutschland kannst du E-Bikes von Econic One quer über das Bundesgebiet verteilt bei verschiedenen Shops und Händlern kaufen und Probe fahren. Einen Firmensitz gibt es hierzulande in Frankfurt ebenfalls.
Econic One hat sich auf die Fahne geschrieben, gute und qualitativ hochwertige E-Bikes zu bauen, die dennoch erschwinglich und haltbar sind, um insbesondere die urbane Mobilität voranzutreiben. Wie das letztendlich funktioniert hat, wollten wir in unserem Test herausfinden.
Smart Urban für 2.399 Euro im Test
Liest man die Beschreibung und das Datenblatt vom Smart Urban, würde man dazu tendieren, das Pedelec ein bis zwei Preisklassen höher einzuordnen. Eine Luftfedergabel, Shimano Deore Schaltung, hydraulische Scheibenbremsen, ein großes Farbdisplay mit Remote und sogar ein smartes Schloss mit GPS sind nur einige der Features, die das Smart Urban für diesen Preis mitbringt.
Schon in dieser Konstellation nicke dem PDF-Datenblatt auf meinem Laptop anerkennend zu. Entsprechend gespannt war ich dann, als das feuerrote Smart Urban nach kurzer Lieferzeit aus der Verpackung kam.
Verpackung und erster Eindruck
Die Verpackung war entsprechend meinen Erwartungen gut ausgearbeitet und das Bike kam ohne Beschädigung an. Auch damit stellt sich direkt ein sehr hochwertiger Gesamteindruck ein. Überall am Rad springen mir Markenkomponenten ins Auge, wo man sie bei einem günstigeren Bike nicht unbedingt in dieser Form erwartet. Von den Griffen von Herrmans über den Selle Italia Sattel und der Suntour Federgabel bis hin zu den Shimano Naben kommt fast alles von erfahrenen Komponentenherstellern.
Bafang Antrieb mit Drehmomentsensor
Positiv bezüglich der Gesamtausstattung des 2.399 Euro teuren Smart Urban ist außerdem der Drehmomentsensor hervorzuheben. Dieser erlaubt ein sehr natürliches Fahrgefühl, indem er permanent die Kraft misst, mit der du in die Pedale trittst. Das ist besonders erfreulich, da das Fahren damit gegenüber sehr günstigen Systemen noch viel mehr Spaß macht. Der Bafang Heckantrieb unterstützt deine eigene Kraft mit maximal 45 Nm ,was für einen Heckantrieb ebenfalls ein ordentlicher Wert ist und für die allermeisten Anwendungen völlig ausreicht.
Der Akku ist mit 460 Wh nicht besonders groß, allerdings auch nicht besonders klein. Die Reichweite hängt relativ stark von den Bedingungen und der Kraft, die du selbst ins System gibst, ab. Da ich bei unserem Test schon mehrere Testkilometer in den Knochen hatte, war ich am Abend fast ausschließlich mit hoher Unterstützungsstufe unterwegs. Damit hat das Smart Urban bei wechselnden Untergründen und auch einigen Anstiegen immerhin 35 km bei 20 % Restkapazität geschafft. Bei mehr Eigenleistung traue ich dem System jedoch durchaus eine Reichweite bis zu 70-80 km zu. Der Akku ist zum Laden entnehmbar.
Abstimmung und Fahrkomfort
Viele tolle Komponenten sind alleine wenig Wert. Auf das Zusammenspiel kommt es bei einem guten Rad an. Auch hier kann das Econic One punkten. Ohne zu übertreiben, ist in keiner Situation spürbar, dass man auf einem Pedelec unter 2.500 Euro sitzt. Angefangen von den Shiftern, die ebenfalls aus der Deore Reihe kommen und präzise durch die 9 Gänge navigieren, bis zu den hydraulischen Scheibenbremsen fühle ich mich auf dem Smart Urban im Test rundum wohl. Die Federgabel kannst du über das Air-System punktgenau auf deine Wünsche und dein Gewicht abstimmen.
Auch, dass das Bike vernünftige Schutzbleche, einen Gepäckträger und eine Lichtanlage mitbringt, imponiert mir und sorgt dafür, dass ich unbeschwert auf Tour gehen kann. Als würde ich bezüglich der Ausstattung nicht schon genug schwärmen, geht bei Dunkelheit auch noch automatisch das Licht an, da das Frontlicht einen Sensor verbaut hat.
Das Smart im Urban
Wenn dich das Trekking E-Bike im Test bis hierhin noch nicht überzeugt hat, greift Econic One nochmal tief in die Schublade, um dir ein Bike zu bieten, was dir alle Sorgen abnimmt. Im Preis ist zusätzlich nämlich ein GPS Sender und ein smartes Rahmenschloss inbegriffen. Mit einer App kannst du easy über das Smartphone dein Bike sowohl jederzeit orten, als auch ab- und aufschließen.
Des einen Freud ist des anderen Leid. Denn ohne Smartphone kannst du dein Bike manuell nur auf eine mehr oder weniger komplizierte Art und Weise entsperren. Die Fernsteuerung mit der App funktioniert übrigens hervorragend. Auch die Kopplung mit dem Bike klappte ohne Probleme mit einem zusätzlichen Sicherheitscode im Verbindungsprozess.
Das Besondere am Schloss ist zusätzlich die kleine Alarmanlage. Ist das Bike verriegelt, macht es Alarm, sobald es bewegt oder auch nur angerempelt wird. Wird das Smart Urban dann nicht in Ruhe gelassen, geht der Hauptalarm los. Mit ziemlicher Sicherheit hat sich damit der Diebstahl dann erledigt. Falls nicht, könntest du dein Pedelec immer noch über die App nachverfolgen. Wer es nicht glaubt, darf sich gerne unseren Test in bewegten Bildern anschauen:
Econic One Smart Urban kaufen?
Der Anwendungsbereich für das Smart Urban ist relativ breit gefächert. Ob als Tourenrad, als Trekking-E-Bike, Pendlerrad, Urban E-Bike, Reiserad, City E-Bike, das vielseitige Pedelec fühlt sich in allen Gruppen wohl und wird diesen auch gerecht. Für schnelle Wege innerhalb der Großstadt ist das hochwertige E-Bike genauso geeignet wie für ausgedehnte Touren über Wald und Wiesen.
Wenn du einen günstigen Allrounder suchst, der einen hohen Anspruch an Qualität und Verarbeitung mitbringt, machst du beim Smart Urban nichts falsch. Ohne technische Spielerei mit Schloss und GPS ist das Urban ebenfalls zu haben und kostet dann nur noch 2.249 Euro. Für andere Wünsche und Anforderungen bietet Econic One zudem ein breites Sortiment mit anderen Ausstattungen und Rahmenvarianten, unter anderem auch Tiefeinsteiger. Im Test hat uns das Smart Urban durchweg überzeugt. Falls dich unser rotes Modell nicht anspricht, ist das Smart Urban übrigens noch in anderen Farben erhältlich. Alle Bikes findest du übersichtlich mit schnellen Lieferzeiten im Econic One Onlineshop.
Auf der Suche nach neuen E-Bike bin auch ich aufs Econic gestoßen. Im Jahr 2023 bleibt anzumerken, dass das Preis-/Leistungsverhältnis sich gegeüber dem Einführungsjahr verschlechtert hat, denn es wird bei gleichem Preis nur noch eine Alivio-Schaltung verbaut
Die restlichen Baugruppen habe ich nicht geprüft, aber vielleicht verstecken sich auch da noch ein paar Downgrades.
Fehlt da nicht was im Video?
35 km Testfahrt mit einem Pedelec wird mit dem Eindruck vermittelt, ohne Helm zu fahren?
Ein bisschen mehr Verantwortung, gerade bei Fachleuten bitte!