Vecocraft verkauft seine E-Bikes hauptsächlich über Discounter, den Großhandel und über Marktplätze wie Otto. Wir haben uns das E-Mountainbike „Helios“ geschnappt und es eine Woche lang getestet. Das Ergebnis unseres Tests: Das E-Mountainbike ordnet sich an der Spitze der günstigen E-Bikes ein.
Die Ausstattung des Vecocraft Helios
Auf den Laien könnte das Vecocraft Helios zunächst wie ein E-Bike aus vergangenen Zeiten wirken: Ein großer Akku mitten im Rahmen. Ist das noch zeitgemäß? Doch wer hier zu schnell Reißaus nimmt, verpasst etwas. Denn ein Blick auf das Datenblatt verrät: Das E-Bike bringt alles mit, was es fürs Gelände braucht.
Und noch mehr, wie sich beim Test herausstellt. Statt der Scheibenbremse von Tektro, hat mein Helios tatsächlich eine Shimano-Bremse verbaut bekommen, wenn auch eine mechanische. Obwohl Tektro ziemlich gute Bremsen herstellt, ist das eine Aufwertung.
Anders als bei der 8-Gang-Schaltung: Anstelle der im Web angekündigten Acera-Schaltung, gibt es das Shimano Altus Schaltwerk. Hier ist jedoch kaum ein Klassenunterschied in der Praxis spürbar. Bei vielen günstigen E-Bikes sind solche Wechsel seit der Pandemie an der Tagesordnung. Auch günstige Komponenten können Lieferprobleme haben.
An einer Stelle ist die korrekte Komponente jedoch essenziell: Die Federgabel von Suntour. Zwar ist Suntour nicht Fox oder Rockshox, dafür aber immerhin eine richtige Marke. Viele günstige E-Mountainbikes haben hier ihre Schwachstelle. Die billigen No-Name Gabeln schlagen zu tief ein, schießen ungebremst wieder heraus oder geben unter horizontaler Belastung zu stark nach.
So fährt sich das Veccocraft Helios im Test
Aufgesessen, durchgestartet: Noch bevor ich den Wald erreiche merke ich, dass Vecocraft es mit dem Helios tatsächlich geschafft hat, ein wirklich vernünftiges E-MTB für wenig Geld auf den Markt zu bringen. Obwohl der Rahmen mir mit meinen 185 cm Körpergröße etwas zu klein ist, fühle ich mich dennoch wohl. Das E-Bike wirkt während der Fahrt überhaupt nicht günstig – und schon gar nicht billig.
Die Schaltung funktioniert perfekt und die Bremsanlage reagiert hervorragend. Klar, Shimano baut Fahrradteile seit über einem Jahrhundert, doch aus Erfahrung weiß ich, dass auch die Standard-Bremse Tektro Aries gut funktioniert, wenn sie vernünftig eingestellt wurde.
Bei den Pedalen werde ich ein wenig wehmütig. Erst vor kurzem habe ich das Vecocraft Offroad getestet und war positiv erstaunt über die breiten Pedalen mit Pins. Das Vecocraft Helios gibt sich hier leider etwas mehr Old-School.
Das ist jedoch eine Kleinigkeit, denn insgesamt ist dieses E-Bike hervorragend unterwegs. Ob Glück oder Ingenieurkunst: Alle Parts greifen passend ineinander. Schon nach wenigen Minuten fühle ich mich so sicher, dass ich freihändig den Berg hinaufdüse.
Und die Federgabel? Die hält, was ich mir von ihr versprochen hab. Gute Dämpfung beim Überrollen von Hindernissen und eine sanfte, wohlabgestimmte Fahrweise: So sollte es immer sein. Zusammen mit den Offroad-Reifen von Maxxis ergibt sich hier ein stabiles Team für den Geländeeinsatz.
Die Motorunterstützung ist stark und gut abgestimmt
Der 250-Watt-Motor des Vecocraft Helios sitzt in der Hinterradnabe und wird über einen Pedalsensor angesteuert. Das bedeutet, dass das System erkennt, wenn du in die Pedale trittst und dann den Motor dazuschaltet. Wie fest du in die Pedale trittst, erkennt das System allerdings nicht.
Die Kombination aus Heckantrieb und Pedalsensor ist bei günstigen E-Bikes Standard. Je nach System funktioniert es besser oder schlechter. Markant ist jedoch immer der deutliche Schub des Heckmotors, der auch dann voll einsetzt, wenn du leicht pedalierst. So ist es auch beim Vecocraft Helios. Aber: Die Unterstützung legt nicht gleich mit Karacho los, sondern setzt langsam ein und entfaltet den Schub progressiv. Das sorgt trotz des fehlenden Drehmomentsensors für ein relativ natürliches Fahrgefühl.
Über die Unterstützungsstufen 1-5 steuerst du die Stärke der Unterstützung und gleichzeitig die maximale Geschwindigkeit, bei der der Motor dir noch unter die Schenkel greift (10, 14, 18, 21 oder 25 km/h).
Schön zu sehen: Das kompakte Display zeigt dir nicht nur Daten wie Geschwindigkeit, Akkustand, Unterstützungsstufe oder Kilometerstand an. Oben links siehst du ebenfalls die Motoraktivität. Dadurch weißt du immer, wie stark du den Motor – und damit den Akku und die potenzielle Reichweite – beanspruchst.
Über den Taster am Display klickst du dich durch die fünf Unterstützungsstufen. Außerdem gibt es noch die Stufe 0 – und die hat mich ebenfalls beeindruckt. Aufgrund der sportlichen Geometrie und der guten Ausstattung fährt sich das Helios auch ohne Motorunterstützung sehr leicht. Der Tretwiderstand war für mich nicht spürbar und mit dem richtigen Gang war die Fahrt über 30 km/h auch über einige hundert Meter für mich kein Problem. Chapeau!
Am Lenker befindet sich außerdem noch ein Reflektor. Eine Lampe wird zusätzlich mitgeliefert. Doch beides sorgt für ein unaufgeräumtes Cockpit. Die Lampe habe ich deshalb für die Tagfahrt gar nicht erst befestigt.
Stärken und Schwächen des Vecocraft Helios
Nicht nur gucken, sondern fahren! Wer sich an dem externen Unterrohr-Akku des Helios nicht stört, findet in dem E-Bike ein verlässliches Gefährt, das sich den Namen E-MTB tatsächlich verdient. Bisher ist mir noch kein günstiges E-Mountainbike untergekommen, bei dem ich das Gefühl hatte, wirklich für anspruchsvolle Fahrten gewappnet zu sein.
Mit dem Helios bin ich jedoch sicher über matschige Waldpfade geschossen und hab sogar die ein oder andere Wurzel als Kicker zum Springen benutzt – ohne dass die Gabel gekracht hat. Kein Bike für den Bike-Part, aber etwas wilder darf es durchaus werden.
Das hat mir beim Test sehr gut gefallen
- Federgabel von Suntour macht guten Eindruck
- Fahrverhalten ist insgesamt zuverlässig
- Gut abgestimmte und starke Unterstützung des Motors
- Vielseitiges aber schlichtes Display
- Geometrie fühlt sich nach Mountainbike an
Das könnte noch verbessert werden
- Rahmengröße ist für 1,85 m schon etwas zu klein
- Bessere Lösung für Reflektor, Lampen und Kabel
- Hochwertige E-MTB Pedalen als Standard (wie es beim Vecocraft Offroad der Fall ist)
Wem würde ich das e-Bike empfehlen
Alle FahrerInnen, die es sportlich mögen, zwischen 1,65 und 1,80 groß sind und auch mal etwas Action mit dem E-Bike erleben wollen, werden mit dem Vecocraft Helios glücklich. Das E-Bike steht mit einem UVP von 1.549 Euro im Webshop von Vecocraft preislich gut dar.
Ich würde das E-Bike aufgrund der Federgabel und des allgemeinen Fahrverhaltens auch günstigeren E-MTBs in der Preisklasse von 1.000 bis 1.500 Euro vorziehen. Es lohnt sich einfach mehr. Durch die hochwertige Gabel und das Zusammenspiel der Komponenten erwarte ich eine längere Haltbarkeit.
E-Mountainbikes mit großzügigen Rabatten
Noch schöner ist jedoch, dass das Vecocraft Helios oft deutlich unter der UVP zu haben ist. Aktuell bekommst du das E-Bike im Shop von Otto für nur 999 Euro. Das ist tatsächlich ein echter Schnapper.
Der Kauf lohnt sich zu diesem Preis besonders. Natürlich nur, sofern der externe Akku kein No-Go ist. Beim Fahren stört er jedenfalls nicht und optisch braucht sich das Helios insgesamt ohnehin nicht zu verstecken. Ansonsten gibt es allerdings auch noch das Vecocraft Offroad. Falls es eher in den City- oder Trekkingbereich gehen soll, wäre eventuell das Trekking-E-Bike Athena etwas für dich.
Hi, my name is Nguyen. I live in Saarbrucken which is a bit hilly. I am looking for not expensive ebike. I was at the big Ebike shop in Mainheim to ride a test bike. I tested several mid-motor ( Performance line or performance line CX from Bosch). To my surprised, the motor only give you strong support in sport or turbo mode, eco mode I hardly feel any support. I also tried a back motor bike. Here I feel more support, draw back here is not so nature ride feeling, Motor only kick in after half or second. For that feeling, I want to now buy a back motor ebike and one cadidate is Radmission 1. I saw in your website about Vecocraft. I am 186 cm tall and I want to have comfortable bike riding. Would you think Radmission is a good solution for me ( radmission is welknown in US) ? or can you suggest another ebike bellow 2000 euro. If something else I need beside the comfortable riding experience, it would be ability to go up hill ( no to stiff hill in Saarbruken).
Thank you so much in advance.
Nguyen
Hey Nguyen, thanks for reaching out. I can highly recommend the RadMission 1. We use it every day and its a cool bike to a nice price (at the moment 949 Euro). Also i think your size will fit. The Vecocraft bikes are also very nice. If you want a mountainbike we can recommend the model helios. Its also very nice and kosts under 1000 Euro. Our editor Nils, who tested it is also about 186 cm. You find the reviews for both e-bikes on our website. 🙂
kind regards, Simon