Das T1 ist ein E-Faltrad vom chinesischen Hersteller DYU. Neben einer guten Ausstattung will das stylische Klapprad mit einem leichten Magnesiumrahmen und einer guten Steuerung mit Drehmomentsensor punkten. Außerdem kostet es nur um 800 Euro. Ob sich der Kauf lohnt, erfährst du in diesem Test.
Aufbau, Lieferung und erster Eindruck
Für ein E-Faltrad typisch, gibt es bei der Lieferung von deinem potenziell neuen E-Bike nicht allzu viel zu tun. Da es platzsparend verschickt werden kann, ist alles Wichtige vormontiert. Lediglich die Montage von Lenker, Schutzbleche und kleine Handgriffe wie das Anschrauben der Pedale muss selbst erledigt werden.
Auf den ersten Blick macht das T1 auf mich einen ziemlich positiven Eindruck. Vor allem der Rahmen ist sauber produziert und sieht unheimlich stabil aus. Die Gussteile aus einer Magnesiumlegierung sind nicht aus mehreren Teilen zusammengesetzt, besitzen somit keine Schweiß- oder Verbindungsnähte und vermitteln daher ein homogenes Design.
Qualitativ hat mich der Hersteller, von dem wir das erste E-Bike im Test haben, hier durchaus angenehm überrascht. Lediglich Kleinigkeiten gefallen mir nicht so gut. Die Frontleuchte war etwas verbogen und ist auch selbst nicht sonderlich hochwertig. Was ich leider gar nicht verstehe, ist die Tatsache, dass die Streben der Schutzbleche direkt an den Bremszügen vorbeilaufen. Das ist an dieser Stelle nicht sehr clever durchdacht.
Tolles kleines E-Faltrad für wenig Geld
Das DYU T1 kostet nur 849 Euro und ist je nach Angebot oder Rabattaktion sogar noch etwas günstiger. Dennoch habe ich hier nicht den Eindruck, ansatzweise Kernschrott unter dem Hintern zu haben. Dass günstig nicht gleich schlecht bedeuten muss, haben wir in unzähligen anderen Tests von E-Bikes aus chinesischen Direktvertrieben schon festgestellt.
Das T1 ist zwar kein Ausstattungswunder, kommt dennoch mit einigen tollen Eigenschaften. Das Wichtigste dabei ist für mich der verbaute Drehmomentsensor, denn der liefert ein natürliches und fein abgestimmtes Fahrgefühl. Zur Ausstattung gehören außerdem ein direkt im Laufrad integrierter Heckantrieb, mechanische Scheibenbremsen und eine 7-Gang-Schaltung.
Der verbaute Akku hat eine Kapazität von 360 Wh und soll laut Hersteller eine maximale Reichweite von 55 km erreichen. Da das System mit Drehmomentsensor ziemlich effizient arbeitet, halte ich diesen Wert je nach Bedingung und Fahrer sogar auch in der Praxis erreichbar. Da im Alltag allerdings nur selten Optimalbedingungen herrschen, gehe ich eher von etwas weniger aus.
Für etwas Komfort sorgt zusätzlich eine gefederte Sattelstütze, was bei diesem Preis ebenfalls nicht unbedingt zu erwarten ist. Das Design vom T1 ist mit dem Akku hinter der Sattelstütze und der Ausgestaltung am Tretlager sicher etwas ungewöhnlich, hat aber einen durchaus futuristischen Touch.
Auch die Anbauteile wie Sattel oder Griffe sind von brauchbarer Qualität. Hier gibts bei dem Preis nichts zu meckern.
DYU T1 im Praxistest
Das T1 fährt sich erwartungsgemäß natürlich und gut abgestimmt. Die Motorleistung passt sich der eigenen Kraft an und sorgt somit für ein angenehmes Fahrgefühl. Was beim T1 allerdings fehlt, sind verschiedene Unterstützungsstufen oder gar ein Display.
Am linken Lenkerende ist lediglich ein kleines Balkendisplay für die Anzeige des Ladezustands mit einem Ein-Aus-Schalter verbaut. Mir ganz persönlich fehlt hier nichts. Je einfacher, desto besser. Wer sich für Fahrdaten interessiert oder Tageskilometer ablesen will, müsste sich hier allerdings extern behelfen.
Das Schaltwerk stammt aus der Shimano-Tourney-Reihe aus dem Einsteigerbereich. Kein High-End-Produkt, aber durchaus solide und brauchbare Technik, die tut, was sie tun soll. Für den entspannten Gangwechsel sind außerdem vernünftige Shifter verbaut und keine Daumenhebel oder Drehgriffe, wie es bei anderen billigen Falträdern oft der Fall ist.
Die Bremsen sind No-Name-Produkte, machen jedoch ebenfalls ihren Job und bringen das Pedelec nach kurzer Einschleifphase sicher zum Stehen. Am Bremshebel ist zudem eine kleine Klingel mit verbaut, was mir immer gut gefällt da es Platz am Lenker spart und aufgeräumt aussieht.
Das DYU T1 ist auf 25 km/h unterstützte Geschwindigkeit begrenzt und hat auch sonst keine hierzulande illegalen Anbauten wie Gasgriff oder Hupe. Meiner Ansicht nach sollte man das T1 damit mit einem gültigen CE-Zertifikat grundsätzlich im Straßenverkehr bewegen dürfen.
Den Akku kannst du sowohl am E-Bike direkt aufladen oder ihn nach oben herausnehmen und in der Wohnung laden. Im verbauten Zustand ist er mit einem Schloss gegen die ungewollte Entnahme gesichert.
Größe & Faltmechanismus vom DYU T1
Das T1 fährt gut, sieht gut aus und ist günstig. Häufig sind Falträder aus Fernost allerdings nicht groß genug für den Durchschnittseuropäer. Dieses Modell ist, was die Geometrie angeht, jedoch durchaus gut gestaltet.
Lediglich die Sattelstütze ist für mich mit 1,80 m Körpergröße etwas kurz. Hier müssten sich größere Menschen eventuell Ersatz beschaffen. Die Lenkstange ist ebenfalls nicht in der Höhe verstellbar. Mich stört das nicht, da ich sowieso lieber sportlich unterwegs bin.
Das Hauptscharnier ist wohl das mechanisch stabilste, was ich bisher an einem Faltrad gesehen habe. Denn es wird beidseitig geklemmt und hat dadurch keinerlei Spiel. Folglich muss man allerdings auch etwas Kraft aufwenden, um das Bike an dieser Stelle zusammenzuklappen.
Auch die Lenkstange und die Pedale können platzsparend abgeklappt werden. An eine Stütze wurde ebenfalls gedacht, damit das T1 im gefalteten Zustand abgestellt werden kann.
Testfazit
Mit rund 22,5 kg Gewicht ist das T1 für ein Faltrad sicher nicht ultraleicht. Ich hatte im Test dennoch Spaß mit dem schicken Pedelec und konnte vor allem die guten Fahreigenschaften wertschätzen. Mit dem DYU T1 erhältst du ein durchaus wertiges E-Klapprad für kleines Geld, welches du von Pendelanwendungen über Wohnmobilurlaube oder einfach gelegentliche Ausflüge breit einsetzen kannst. Erhältlich ist es aktuell für nur 749 Euro mit dem Code ‚DYUZTE‘ im Shop von DYU.