Nicht ganz Urban, nicht ganz Rennrad. Das neue Canyon Roadlite:ON ist ein ganz gewöhnliches Freizeit-E-Bike – und doch so viel mehr.
Fitness-E-Bike von Canyon
Die neue Version des Roadlite:ON ist für deinen Alltag wie geschaffen: Pendeln, Freizeit, Sport. In dem knapp 16 Kilogramm leichten Fitness-E-Bike steckt eine Menge Potenzial. Für alle, denen die City-E-Bikes von Canyon zu langweilig sind und das Rennrad Endurance:ON zu einseitig ist, baut das Roadlite:ON die Brücke.
Beinahe ist man versucht, das Roadlite:ON als Urban-E-Bike zu klassifizieren. Gewicht und schlanke, cleane Optik stimmen, doch die Ausstattung geht über abgespeckte City-Flitzer etwas hinaus.
Fazua E-Antrieb sorgt für Leichtigkeit
Das Roadlite:ON ist mit dem E-Bike-Antrieb von Fazua ausgestattet und setzt damit auf einen sportlich-praktischen Partner. Nicht nur bietet der Motor mit seinen drei Modi Breeze, River und Rocket eine puristische und dennoch tatkräftige Unterstützung, bei der du mehr Power bekommst, je mehr du in die Pedale trittst. Der Motor macht sich ebenfalls im ausgeschalteten Zustand nicht bemerkbar.
Wenn du willst, kannst du ihn sogar komplett entnehmen. Entweder zum Laden des 250-Wattstunden-Akkus – oder aber um drei Kilogramm Gewicht zu sparen und etwas zusätzlichen Stauraum im Rahmen zur Verfügung zu haben. Denn hinter der Abdeckung lässt sich einiges an Werkzeug oder ein wenig Verpflegung für die unmotorisierten Fahrten unterbringen.
Sportliche E-Bike Ausstattung
Ob mit oder ohne Motor-Akku-Einheit. Die 1x12er Schaltung der Shimano XT Gruppe bringt dich auf dem Roadlite effizient voran. Wenn es vor den Kurven im After-Work-Training mal eng wird, kannst du auf hydraulische Shimano-Bremsen mit 160 Millimeter Rotoren setzen.
Besonders beim höherpreisigen Modell, dem Roadlite:ON 7 hat sich Canyon außerdem ordentlich ins Zeug gelegt, um das E-Fitnessbike etwas sportlicher zu gestalten. Neu ist das Karbon-Cockpit, eine Einheit aus Lenker und Vorbau, welche einiges an Vibrationen schlucken soll und zusätzlich mit der Karbongabel und den 35 mm breiten Reifen, die mit geringem Luftdruck fahrbar sind, für etwas Komfort sorgen.
Für wen ist das Roadlite:ON gedacht?
Wenn du Lust auf ein vielseitiges E-Bike hast, mit dem du sowohl zur Arbeit pendeln, als auch sportliche Touren fahren kannst, ist das Roadlite:ON genau das richtige für dich. Das beste an dem Bike: Im Vergleich zur Konkurrenz kommt das vielseitige E-Bike mit einem ziemlich fairen Preis daher.
Canyon vertreibt seine E-Bikes eigenständig über den eigenen Shop. Dort bekommst du das Roadlite:ON 6 derzeit für 2.699 Euro. Das ist günstiger als so manches Urban-E-Bike. Sogar die Variante mit Karbon-Cockpit, das Roadlite:ON 7 gibt es für 3.399 Euro.
Beide E-Bikes wiegen trotz Aluminium-Rahmen nur 16,2 Kilogramm und sind in den Größen XS, S, M, L, XL und sogar 2XL erhältlich. Während das XS Modell neben der veränderten Rahmengeometrie auf verkleinerten 27,5-Zoll-Rädern fährt, rollen die restlichen Modelle als 28-Zoller über die Straßen.
Ich habe für meine Frau ein Canyon Roadlite:ON 6 Modelljahr 2021 gekauft. Das Rad stellt kommt vom Konzept her dem idealen Kompromiss eines recht leichten Pedelecs für Straßen- und Gravel-Einsatz im Alltag und als Sportgerät recht nah. Die Größenberatung auf der Website ist leider etwas pauschal. Meine Frau lag zwischen XS und S, aufgrund ihrer Maße empfahl die Software Größe XS. Wir haben uns dennoch für Größe S entschieden, da sie lieber etwas aufrechter sitzen möchte. In dieser Größe passt das Rad perfekt.
Das Rad kam vergleichsweise zügig (innerhalb von 10 Tagen). Leider hatte das Vorderrad einen Seitenschlag von gut 5 mm. Das ist für mich deutlich außerhalb der akzeptablen Toleranz. Auch die Schaltung musste leicht nachgestelt werden. Fazit: Wer nicht selber routinierter Radschrauber ist (oder einen kennt) sollte nicht bei Canyon kaufen. Ansonsten war die Erstmontage schnell erledigt.
Nachdem die Bremsen eingebremst waren, bereitete das Rad auf den ersten Touren große Freude. Es ist bequem, fährt leichtgängig auf Asphalt wie auf Schotter und ist leicht zu bedienen.
Nervig sind allerdings zwei Unausgereiftheiten des Fazua-Antriebs: Zum einen ist die Verriegelung des Akkupacks sehr schwergängig. Für meine Frau alleine wäre das nichts – da braucht es schon sehr kräftige Hände.
Gewichtiger ist aber der zweite Mangel: Display und Bedienknöpfe sind auf dem Unterrohr untergebracht. Damit sind sie außerhalb des Blickfeldes und schwer zu erreichen. Da die Knöpfe zudem keinen Druckpunkt haben, ist die Bedienung nicht möglich, ohne seitlich am Oberrohr vorbeizuschauen, um einen Blick auf die LEDs zu werfen. Das geht aber auf Kosten der Verkehrssicherheit.
Mit diesen Eigenschaften hat das Rad nach unserer Einschätzung drei von fünf Sternen verdient.
Endgültig den Spaß verdirbt allerdings eine weitere Unart des Antriebs: Er verstellt selbsttätig die Unterstützungsstufe. Ich hatte schon gelesen, dass derlei bei Regen auftreten soll, wohl weil die Bedienfelder empfindlich auf Regentropfen reagieren. Bei uns trat das allerdings auch bei sonnnigem Wetter auf trockenem Untergrund auf. Teilweise konnte man dem Bedienfeld dabei zusehen, wie innerhalb von zehn Sekunden zwei Mal die Unterstützungsstufe gewechselt wurde. So ist das Rad kaum fahrbar. Ich gehe mal davon aus, dass dieser Mangel noch gelöst werden kann (Service-Anfrage an Canyon läuft gerade, kann allerdings aufgrund des „unvorhersehbar“ großen Aufkommens an Kundenanfragen bis zu 14 Tage dauern – das versteht Canyon also unter Kundenservice!). Dann bleibt es bei drei Sternen. Sonst geht das Rad zurück und die Sterne werden noch weniger.
Moin Christoph, wie ist Deine Anfrage ausgegangen. Interessiere mich ebenfalls für das riadlite on 6.