Dieses E-Bike ist schon wegen des Preises für Einsteiger gedacht. Was das E-Bike von Decathlon dennoch alles mitbringt und worauf Käufer vielleicht verzichten müssen, zeigt der Elops 500 Test.
Es ist wie ein Mantra während des Tests: 699 Euro! Wer sich ein E-Bike für 2.100 Euro kauft, könnte sich stattdessen auch drei Elops 500 leisten. Will man das? Die Spedition klingelt.
Onlinebestellung bei Decathlon, Verpackung und Aufbau
Wir müssen das E-Bike unten vor der Haustür in Empfang nehmen. Es stammt von Decathlon. Das Sportgeschäft ist mittlerweile in fast jeder größeren deutschen Stadt mit stationären Shops zu finden. Auch online ist das französische Unternehmen mit einer übersichtlichen Website vertreten. Wir erhalten das Elops 500 in einem großen Karton.
Wir freuen uns über die sehr gute Verpackung. Jedes Teil, das während des Transports gegen den Rahmen schlagen könnte, ist mit Schaumstoff ummantelt oder mit Kabelbindern gesichert.
Für die fertige Montage müssen wir lediglich den Lenker in den Vorbau stecken und mit einem Inbusschlüssel fest schrauben.
Jetzt noch die mit „Left“ und „Right“ bezeichneten Pedale anschrauben und das E-Bike ist fahrbereit aufgebaut.
Insgesamt haben wir für den Aufbau etwas 30 entspannte Minuten gebraucht. Dieser Zeitraum ist auch in der Bedienungsanleitung vorausgesehen, also eine realistische Einschätzung des Aufwands für die Endmontage.
Lieferumfang und Verarbeitung
In der Verpackung befindet sich neben dem E-Bike noch der Akku für den Gepäckträger sowie das Ladegerät.
Wichtig ist es, den Akku vor der ersten Fahrt zu laden. Der Grund: Die Zellen befinden sich im „Schlafmodus“ und eine Ladung weckt sie quasi auf.
So vorbereitet fahren wir in Berlins Mitte und schauen uns das E-Bike im Hauptstadtlicht an.
Das E-Bike wirkt wie aus einem Guss. Alle Bauteile sind optisch gut aufeinander abgestimmt. Auch die elektrischen Kabel sind geschickt gebündelt und recht gut am Rad versteckt. Dabei wurde darauf geachtet, große Strecken der Verkabelung innerhalb des Rahmens oder unter dem Schutzblech zu verstecken.
Bei der Schaltung setzt Decathlon auf eine sehr einfach Tourney-Schaltung von Shimano. Sie lässt sich über einen Drehgriff schalten und stellt 6 Gänge zur Verfügung.
Komfort und Sicherheit
Im Elops 500 Test Der Sattel überrascht mit einem guten Sitzgefühl und soll zusammen mit dem Stahlrahmen und einer gebogenen Gabel Stöße etwas abfedern. Das E-Bike ist in nur in einer Rahmenhöhe verfügbar, so dass nur Fahrende zwischen 1,60 m bis 1,80 m Körpergröße als Käufer in Frage kommen.
Das Elops 500 ist komplett straßentauglich ausgestattet. So sind zum Beispiel Reflektoren in den Speichern angebracht. Außerdem verhindern Schutzbleche bei schlechtem Wetter ein Verdrecken der Kleidung. Gleichzeitig sorgt ein Kettenschutz dafür, dass die Hosenbeine sauber bleiben.
Sowohl vorne als auch hinten ist Licht verbaut, das vom Akku mit Strom gespeist wird und 10 Lux Lichtstärke verspricht. Für die Verzögerung sorgen V-Brakes aus Aluminium, also Bremsen, deren Backen auf der Felge aufsetzen.
Die Bremsbelege lassen sich austauschen. Decathlon geht davon aus, dass bei schlechten Witterungsverhältnissen 400 km zu fahren sind, bis die Beläge erneuert werden sollten.
Für Transporte ist ein Gepäckträger angebracht, der 27 kg Zuladung verträgt. Besonderheit: Zwei Spanngurte werden bereits mitgeliefert.
Motor, Akku und Bedienteil
Im Elops 500 Test zeigt sich, dass sich das komplette elektrische System über ein einfaches Bedienteil an der linken Lenkerseite steuern lässt. Drei Unterstützungsstufen stehen zur Verfügung. Der Ecomodus lässt das Rad bis 15 km/h beschleunigen, der normale Modus bis 20 km/h und der Sportmodus bis 25 km/h.
Fünf LEDs zeigen den Akkustand an. Über einen weiteren Knopf lässt sich das Licht ein- und ausschalten. Auch eine Schiebehilfe ist eingebaut: Durch längeren Druck auf die Moduswahltaste schiebt der Motor das Rad im Schritttempo nach Vorne.
Der Hinterradmotor hat 250 Watt und einen Drehmoment von 26Nm. Ihn treibt ein Akku an, der im Gepäckträger untergebracht ist. Dieser hat eine Spannung von 24 Volt und eine Kapazität von 8,8 Ah. Durch die 212 Wh gibt der Hersteller eine Reichweite zwischen 30 und 45 km an.
Der Akku lässt sich einfach einschieben und mit einem Schlüssel abschließen. Das Ladegerät ist entweder direkt am eingeschobenen Akku oder auch am entnommenen anzuschließen. Eine volle Ladung dauert fünfeinhalb Stunden.
Nach Druck auf einen Knopf am Akku zeigt dieser den Ladestand direkt an.
Decathlon gewährt lebenslange Garantie auf Rahmen, Gabel, Lenker sowie zwei Jahre auf elektrische Komponenten und Anbauteile.
Elops 500 Test: Fahrt und Bedienung
Das Elops 500 von Decathlon hat einen tiefen Einstieg und ist damit ideal für häufiges Absteigen – wie beim Einkaufen – geeignet. Wir merken recht bald, dass die Größenangaben der Herstellers stimmen. Einer unserer Tester ist 1,85 m und kann mit seinen langen Beinen die Pedale schlecht durchtreten.
Dennoch fühlt sich das Fahren auf dem E-Bike gut an. Sehr aufrecht sitzend bewältigt das einfache Decathlon Pedelec die meisten klassischen Stadtsituationen: auf Fahrradwegen unterwegs sein, das Fahren auf der asphaltieren Straße und kurze Strecken durch Parks.
Sobald jedoch Kopfsteinpflaster auftaucht, ist die nicht vorhandene Federung bemerkbar. Dann klappert es am Hinterrad auch merklich. Wir machen den Grund für das Klappern aus: ein zweites kleineres Schutzblech versteckt die Kabel und scheint auf das dahinterliegende Blech zu schlagen.
Auf ebenem Untergrund macht das Elops 500 eine gute Figur. Zwar gibt es eine Verzögerung beim Anfahren bis der Motor einsetzt, doch ist dieses Phänomen bei E-Bikes mit einfachem Tretsensor konstruktionsbedingt und wir gewöhnen uns daran schnell.
Die drei Unterstützungsstufen sind für die Stadt ausreichend – wie nutzen allerdings meist die höchste Stufe, um auf die Maximalgeschwindigkeit kommen zu können.
Vor- und Nachteile des Preiskracher e-Bikes
Uns gefällt bei diesem Elops 500 Test die Drehschaltung am Griff, damit sind alle Gänge unter Kontrolle, allerdings ist das Schalten manchmal etwas hakelig, aber noch akzeptabel. Überhaubt ist das E-Bike gut zu steuern. Insbesondere die V-Brake-Bremsen überzeugen trotz ihrer einfachen Bauart.
Der Stahl-Rahmen federt zwar Stöße etwas ab, fühlt sich aber auch manchmal wackelig an. Bei schwereren Personen könnte das auf Kosten des Sicherheitsgefühls gehen.
Das Antriebssystem ist mit 24 Volt nicht mehr zeitgemäß. Standard sind 36 Volt wie die eBikeNews-Bestenliste zu günstigen E-Bike zeigt. Und auch beim Motor scheint der Hersteller gespart zu haben. Das Drehmoment ist zu gering, so dass wir bei Anstiegen regelmäßig selbst stark in die Pedale treten müssen, da der Motor seinen Dienst verweigert.
Bei Dunkelheit ist schnell das Licht über das Bedienteil am Lenker eingeschaltet und die Nacht wird etwas erhellt. Etwas mehr Leuchtstärke würden wir uns dennoch wünschen. Dafür überzeugt der Gespäckträger: Die fest angebrachten Gummiseile halten sowohl die Einkäufe, als auch ein mitgeführtes Bügelschloss sicher im Lot.
Fazit zum Decathlon Elops 500 Test
Wir sind erstaunt über die Gesamtkomposition des Elops 500 von Decathlon. Der optische Auftritt und das Zusammenspiel der Komponenten ist gut. Der Rahmen fühlt sich konstruktionsbedingt allerdings zu wacklig an.
Das E-Bike hat ein nicht mehr zeitgemäßes Antriebssystem mit 24 Volt und eignet sich eher für leichtere Personen mit wenig Ansprüchen an ein E-Bike. Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist, wenig Steigungen zu und kurze Strecken zu bewältigen hat, für den ist das Elops 500 ein echtes Schnäppchen.
Wer nur geringe oder keine Steigungen und nur kurze Strecken zu bewältigen hat, braucht in der Regel auch kein E-Bike…