Von den einen gehasst, von den anderen geliebt: Bird stellt dir in zahlreichen Städten Deutschlands öffentliche zugängliche E-Scooter zur Verfügung. Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, in jeder größeren Stadt findest du die elektrischen Gefährte für den letzten Meter.
Jetzt möchte der Mobilitätsdienstleister mit einem eigenen E-Bike-Modell an den Start gehen. Dabei handelt es sich nicht um das eher für den Leihservice ausgerichtete Bike, das Bird Anfang des Sommers vorgestellt hat, sondern um ein schlankes und cleanes E-Bike.
Kein Original, aber ein weiterer Mitspieler
Das Design des neuen E-Bikes ist nicht besonders ausgefallen. Tatsächlich ist wahrscheinlich, dass es hier zu einiger Skepsis und Missmut beim niederländischen Hersteller VanMoof kommen könnte. Die Niederländer setzen nämlich nicht nur auf provokantes Marketing, sondern auch auf ein Design mit starkem Wiedererkennungswert.
Dieser könnte durch das neue Bird Bike abhanden kommen. Das neue E-Bike von Bird setzt ebenso wie das VanMoof S3 auf ein überlanges, rundes Oberrohr, in welchem die Beleuchtung integriert wird. Selbst die Farbwahl wirkt ein beinahe zu ähnlich für einen Zufall.
Kleine Unterschiede dennoch vorhanden
Doch nicht alles wirkt nach Kopie am Bird Bike. Zumindest bei der Ausstattung gibt es Unterschiede. So setzt Bird bei seinem E-Bike auf einen Heckmotor von Bafang, anstelle des Frontmotors von VanMoof. Das macht im Antriebs- und Lenkverhalten in der Regel einen durchaus positiven Unterschied.
Außerdem verbaut Bird im Vorbau des E-Bikes ein Display, wie es den Nutzer*innen der Bird-Scooter bekannt sein sollte. Im Vorbau integrierte Displays sind ebenfalls bereits beispielsweise bei der Smart-Bike-Alternative Modmo-Saigon verbaut.
Mit 480 Wattstunden Akkukapazität ist das E-Bike für den urbanen Dschungel ziemlich gut ausgestattet und kann dadurch mit der Konkurrenz mithalten. Etwa 80 Kilometer sollst du mit einer Akkuladung bei sparsamer Fahrweise schaffen.
Bird konkurriert über den Preis
Preislich ordnet sich das Bird Bike ebenfalls in der Nähe der bekannten Gesichter wie Cowboy und VanMoof ein. Schon bald soll das E-Bike für 2.299 Dollar in den USA erhältlich sein. In Deutschland wären das annähernd 2.000 Euro.
Doch gerade hier wird es interessant: Integriertes Display, Gates-Riemen und Heckmotor für einen Preis, der unter dem eines VanMoof S3 (derzeit 2.198 €) liegen könnte? Da könnten sich einige Sparfüchse von dem trendigen E-Bike aus den Niederlanden abwenden. Sofern sie auf hydraulische Scheibenbremsen zu Gunsten von mechanischen Exemplaren verzichten können.
Auch bei den Modellvarianten bietet Bird dasselbe Setup wie die Konkurrenz. Während der klassische Diamantrahmen dem VanMoof S3 sehr ähnlich sieht, wirkt der Tiefeinsteiger von Bird beinahe wie das kürzlich vorgestellte Cowboy 4. Zufall oder Strategie?
In jedem Fall erfindet Bird das E-Bike nicht neu, sondern wirft einen weiteren Namen in den Ring. Wie sich das E-Bike Ende des Jahres hierzulande preislich einordnen wird, steht aktuell noch nicht fest. Klar ist jedoch, dass die Hersteller der Urban-E-Bikes sich auf einen harten Konkurrenzkampf einstellen können.