In der Redaktion haben wir schon verschiedene Fahrrad-Navigationen im Alltag getestet. Heute stellen wir dir die Bikemap App vor und berichten über persönliche Erfahrungen mit der smarten Fahrrad-Navigation.
Schon beim Öffnen der Bikemap App fällt auf, dass die Plattform nur für Radfahrer konzeptioniert ist. Das macht sich auch beim Aufbau der App bemerkbar. Dadurch, dass keine Wanderer oder Läufer mit der App bedient werden, liegt der Fokus voll und ganz beim Radfahren.
Die Bikemap App kannst du kostenlos in deinem App Store herunterladen. Die App hat dafür folgende Mindestvoraussetzungen:
- iOS 11.4
- Android 5.0 (Lollipop)
Getestet wurde mit Android 9.
Die Funktionen der Bikemap App im Überblick
Die App bietet sowohl kostenlose als auch nützliche aber kostenpflichtige Premium-Funktionen an. Im Folgenden stellen wir dir alle Funktionen vor.
Die kostenlosen Funktionen der Bikemap App im Überblick
Zunächst möchte ich dir vorstellen, was mit der kostenlosen Basisversion alles möglich ist:
- Navigation mit Zwischenstationen (online)
- Intelligente Sprachnavigation (auch offline)
- Neue Radwege entdecken – auch in direkter Nähe
- Routen aufzeichnen (GPX und KLM Unterstützung möglich)
- Informationen zu Sonderzielen (E-Bike Ladestation, Toilette, Werkstatt)
- Zugriff auf die Strecken anderer Nutzer
Die kostenpflichtigen Premium Funktionen der Bikemap App im Überblick
Für 29 € im Jahr oder einmalig 99 € erhältst du vollen Zugriff auf alle Premium Funktionen der Bikemap App. Wer kein Abo-Modell mag, kann also auch mit einer einmaligen Zahlung einen lebenslangen Zugriff inklusive Updates erhalten. Für mehr Flexibilität gibts statt dem Jahresbeitrag außerdem ein monatliches Abo von 4,90 €. Die Premium-Mitgliedschaft ist übrigens an den Account gebunden. Solltest du also dein Smartphone austauschen, kannst du die App trotzdem weiter nutzen.
Das sind die Funktionen, welche in der Premium Mitgliedschaft enthalten sind:
- Sturzerkennung (aktuell nur in der iOS Version)
- Offlinekarten und Navigation
- Optimiertes Routing für verschiedene Fahrradtypen (z.B. Rennrad oder Mountainbike)
- Zusätzliche Kartenstile (Nachtmodus, OpenStreetMap oder OpenCycleMap) und 3D Routenvorschau
- Premium Support
Der Größte Vorteil der Premium Mitgliedschaft ist meiner Meinung nach übrigens die Funktion der Offlinekarten. Damit kannst du im In- und Ausland unabhängig von deinem Datenvolumen von A nach B kommen.
Die Funktionen der Bikemap App im Test
Wie sich die Bikemap App im Alltag schlägt, habe ich ausführlich getestet und stelle hier die einzelnen Funktionen im Detail vor. Alle Premium-Funktionen sind dabei selbstverständlich gekennzeichnet.
Neue Routen und Fahrradwege mit Bikemap entdecken
Bikemap hat aktuell über 4,7 Millionen Routen in über 100 Ländern in der Datenbank. Täglich kommen neue Routen von der sehr aktiven Community dazu.
Über deinen Standort kann dir Bikemap auch Routen in deiner Nähe vorschlagen. Durch ein Bewertungssystem kannst du die Qualität der Routen besser beurteilen. Wichtige Details, wie Strecke, Untergrund und Höhenprofil werden gut sichtbar dargestellt.
Diese Funktion schätze ich sehr in fremder Umgebung. Gerade im Urlaub ist das Entdecken passender Routen sehr hilfreich.
Die vorgeschlagenen Routen können sowohl online mit dem mobilen Datennetz, als auch offline (Premium) genutzt werden.
Wenn du eine Route ausgewählt hast, kannst du dich direkt unkompliziert zum Startpunkt navigieren lassen. Dieses Feature hat sich im Praxistest auch sehr bewährt.
Mit einer passenden Handyhalterung kannst du dein Smartphone ganz einfach am Lenker befestigen und los geht’s. Gute Erfahrungen haben wir dabei mit dieser Halterung gemacht. Sowohl die Stabilität, als auch das Preis-Leistungsverhältnis ist hier wirklich gut.
Auch die Finn Halterung von Bike Citizens* ist super praktisch, muss nicht geschraubt werden und hält dennoch bombenfest.
Die Navigation mit der Bikemap App
Möchtest du nur von A nach B kommen, kannst du in der App ganz einfach dein Ziel eingeben und die gewünschte Route starten. In der kostenlosen Version hast du die Möglichkeit zwischen der schnellsten oder ausgeglichensten Route zu wählen. Nutzt du die Premium Version, kannst du zusätzlich spezielle Rennrad oder Mountainbike Strecken auswählen.
Bei der einfachen Fahrradnavigation funktioniert die Bikemap App ähnlich komfortabel wie Google Maps.
Darüber hinaus ist die Bikemap App beim Aufspüren von Radwegen im Praxistest übrigens deutlich besser als das Navigationssystem von Google. Dennoch navigiert die App manchmal über eine Straße, statt einen Radweg zu nutzen. Hier sollte das System noch ein wenig intelligenter werden.
Ansonsten navigiert die Bikemap App solide über die Straßen und Wege. Auch die Sprachnavigation konnte überzeugen. Ist die Einstellung „Automatische Neuberechnung“ aktiviert, schlägt die App bei einer Streckenabweichung automatisch eine neue Route vor. Das ist sehr hilfreich, wenn man sich verfahren hat.
Die Streckenplanung mit Bikemap
Die Streckenplanung funktioniert sowohl über die Bikemap App, als auch auf der Website von www.bikemap.net. Ich persönlich finde die Planung am PC deutlich angenehmer. Bei der Streckenplanung kannst du entweder selbst Punkt für Punkt planen, oder eine Route anpassen und Zwischenstopps einfügen.
Die Website ist übrigens vergleichsweise sehr schnell bei der Streckenplanung. Bei anderen Tools zur Streckenerstellung muss man oft mehr Zeit einplanen.
Schnittstellen und GPX Import/Export mit Bikemap
Dieses Feature ist für mich eine der wichtigsten Funktionen. Da ich eigentlich immer mit einem Fahrradcomputer am Lenker unterwegs bin, möchte ich nicht mehrere Geräte parallel nutzen. Dank dem Export lässt sich die fertige oder selbst erstellte Route einfach als .gpx Datei exportieren und auf dem Fahrradcomputer nutzen.
Mit dem Garmin Edge*, welcher auch eine eigene Navigation mit sich bringt, funktioniert der Export sowie die Wiedergabe der Karten beispielsweise problemlos. Die Fahrradnavigation des Radcomputers nutze ich allerdings nur in Notfällen, da die Routenplanung meiner Meinung nach nicht sehr gut ist.
Ausführliche Berichte dazu findest du in unserem Fahrradnavi Testartikel.
Eine Schnittstelle zu Garmin Connect IQ wäre übrigens auch eine tolles Feature für die Zukunft. Eine Schnittstelle zu Android-fähigen Uhren ist dagegen schon vorhanden.
Auch Strecken, die auf dem Fahrradcomputer gespeichert sind, lassen sich als .gpx Datei in der Bikemap App oder auf der Website hochladen und für andere zugänglich machen. Das ist wirklich sehr praktisch!
Training aufzeichnen mit Bikemap
Du kannst mit Bikemap auch dein Training aufzeichnen und auswerten. Allerdings funktioniert das nur auf der Website. Wer sein Training ausführlich aufzeichnen und analysieren möchte, ist beispielsweise bei Strava etwas besser aufgehoben.
Bikemap ist allerdings auch eine App zur Fahrradnavigation und keine App zur Trainingsanalyse. Für Hobbyradler ist die Trainingsaufzeichnung mit Bikemap aber ein netter Zusatz.
Mein persönliches Fazit zur Bikemap App
Ich habe die Bikemap App inzwischen bei mehreren Fahrten ausführlich getestet. Auch im Urlaub in fremdem Territorium.
Was mir im Vergleich zu anderen Navigations-Apps fürs Fahrrad aufgefallen ist, ist das schlichte und einfach verständliche Design.
Für meine Anforderungen hat die App super funktioniert. Einmal hatte ich einen kleinen Absturz während der Fahrt, ansonsten war die App immer solide und zuverlässig.
Dank Bikemap habe ich tolle, neue Strecken gefunden, die ich sonst nie gefahren wäre. Und nicht nur das – ich habe auch andere Radler und E-Bike Fans in der Umgebung kennengelernt.
Als besonders erwähnenswert finde ich übrigens die Zusatzinfos der Strecke. Gerade für Pedelec-Fahrer ist die Anzeige von E-Bike Ladestationen in der Nähe wirklich goldwert!
Alle Vor- und Nachteile der Bikemap App habe ich hier noch einmal zusammengefasst:
Vorteile
- Große Auswahl von fertigen Routen
- Sehr aktive Community
- Zusatzinfos (E-Bike Ladestationen, Toiletten, sichere Abstellmöglichkeiten,…)
- Sprachnavigation
- Upload und Download von GPX Dateien
- Personalisierte Routenempfehlung
- Navigation zum Startpunkt
- Sturzerkennung
Nachteile
- Trainingsaufzeichnung nur auf der Website möglich (ein verbessertes Userprofil mit detaillierten Statistiken ist für 2020 geplant)
- Das Bild lässt sich mit dem Smartphone nicht drehen (Landscape Modus soll Mitte des Jahres in die Apps kommen)
- Eine Funktion, um die Routenführung automatisch zu pausieren, fehlt ( Eine „Continue Route“ Funktion soll mit den App Versionen 10.18.0 folgen (nächstes Update); Auto-Pause soll 2020 ebenfalls integriert werden)
Ich kann dir die Bikemap guten Gewissens weiterempfehlen. Du kannst die App auch kostenfrei downloaden und die Premium Funktionen 7 Tage kostenlos testen, um deine eigenen Erfahrungen auf der nächsten E-Bike Tour zu sammeln. Mehr Informationen findest du auf der Website von Bikemap oder im App Store von Android und iOS.
Auf Facebook sowie Instagram verlosen wir aktuell außerdem je 3 Bikemap Premium Jahresaccounts im Wert von 29 €. Schau gerne vorbei!
Auch interessant: Fahrrad und eBike Navigation – 5 Lösungen für die nächste Fahrt
Vielen Dank für den Artikel! Das ist genau das was ich suche. Ich weiß immer nie welche Strecken ich genau fahren soll und wo es vielleicht schön ist. Die App wird mir dank der Community und den Streckenvorschlägen in Zukunft helfen. Ich freue mich schon die neuen Touren auszuprobieren.