Erst kürzlich gab der E-Bike-Antriebshersteller Pendix seine Pläne bekannt, in Zukunft mit einem E-Bike-Motor ohne Kette oder Riemen Cargo-E-Bikes auszurüsten. Zur Messe Eurobike in Friedrichshafen schließt sich nun auch Schaeffler mit dem Free Ride System an – und setzt noch einen drauf.
Ein Antrieb zwischen E-Bike und E-Motorroller
Tatsächlich erfinden die kleinen Nischenhersteller das E-Bike neu und bringen mehr frischen Wind in die Hardware der E-Bikes als es beispielsweise Bosch dieses Jahr mit seinen Software-Updates vermochte.
Schaeffler setzt bei seinem neuen Antrieb auf ein System, welches komplett ohne mechanische Kraftübertragung zwischen Kurbel und Rädern auskommt. Dennoch fällt der Kurbel sogar eine doppelte Rolle zu. Einerseits dient sie als modifizierter Gashebel. Sobald du in die Pedale trittst, registrieren das die Sensoren und signalisieren dem Motor in der Radnabe, dass es losgehen kann.
Andererseits befindet sich am Tretlager des Systems ein kleiner Generator. Wie bei einem Dynamo erzeugst du so durch die Drehbewegung Strom. Dieser fließt direkt in den Motor und Akku des E-Bikes.
E-Bike System für zwei und mehrrädrige Fahrzeuge
Schaeffler ist bisher eher als Zulieferer für die Automobilindustrie bekannt, möchte sich jedoch mit dem innovativen Antrieb auch am E-Bike-Markt positionieren. Das ist nicht ungewöhnlich. Mahle, der bekannte Antriebshersteller für sportliche E-Bikes, stammt genauso aus dem Automobilsektor wie Brose oder Bosch und selbst Porsche baut mittlerweile E-Bikes. Mobilitätskonzepte verändern sich rasend schnell, da lohnt es sich, breit aufgestellt zu sein.
Jochen Schröder, Leiter der E-Mobilitätssparte bei Schaefler erklärt: „Mit der Erweiterung des Portfolios im Radsegment intensiviert Schaeffler nicht nur sein Engagement im wachstumsstarken E-Bike-Markt, sondern belegt auch den eigenen Anspruch, mit Pioniergeist die Bewegung der Zukunft mitzugestalten.“
Hierfür liefert das Free Drive System viel Potenzial. Der Antrieb kann nicht nur am herkömmlichen E-Bike als Heckantrieb verbaut werden, sondern soll ebenso die Fahrt mit Motoren in mehreren bzw. allen Radnaben ermöglichen. Bereits vor einiger Zeit haben wir das Thema des Allrad-Lasten-E-Bikes im Podcast diskutiert. Durch den fehlenden Antriebsstrang sind solche Vorstellungen wesentlich praktikabler umzusetzen.
Ein erstes Bild eines Konzeptbikes gibt es bereits. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um ein vierrädrigen Cargo-Allradler, sondern um einen überdachten Hecklader mit ordentlich Stauraum.
Ob und wann der Antrieb in Serie geht und wie ein E-Bike ohne Antriebsstrang rechtlich eingestuft wird, ist noch unklar. Immerhin wird das E-Bike nicht mehr direkt durch die Muskelkraft angetrieben, wie es eigentlich nach EU-Recht notwendig wäre, um der Einstufung als Kraftfahrzeug aus dem Weg zu gehen.
Nach Rücksprache mit Schaeffler wird es derzeit jedoch als Pedelec akzeptiert. Wenn dein Antrieb losgelöst von deiner Muskelkraft funktioniert, und deine Muskeln lediglich den Akku füllen, wird es rechtlich zumindest kniffelig. Die endgültige Klärung steht daher noch aus.
Das Mando Footloose hat, so weit ich weiß,, von den deutschen Behörden keine Zulassung für den Strassenverkehr bekommen. Eigentlich schade. Das war aber schon 2014.
Das gab’s schon vor Jahren beim Mando Footloose. Ich weiß allerdings nicht, ob dieses tolle Faltrad noch produziert wird
Ansätze gab es schon verschiedene, das Footlose war nicht das erste und anscheinend haben sie es auch nicht richtig umgesetzt, sonst wäre es ja noch da. 😉