Mit einem Schlag scheint Yamaha wieder da zu sein. Wie bereits nach der Vorstellung der neuen Giant-E-Mountainbikes zu erwarten war, fährt Yamaha zumindest auf dem Datenblatt nun auch wieder in der Spitzenklasse ganz vorne mit.
Yamaha stellt konkurrenzfähigen Antrieb vor
In der vergangenen Wochen haben sich die Anzeichen gemehrt, dass die Entwickler bei Yamaha einen guten Schritt nach vorn geschafft haben. Nun hat Yamaha tatsächlich seinen neuen Spitzenmotor PW-X3 vorgestellt. Der Motor ist stärker, kleiner und leichter als die Vorgängermodelle und kann mit der hochkarätigen Konkurrenz mithalten.
Bei Antrieben von E-Mountainbikes ist in vielen Situationen die Leistung entscheidend. Oft geht es steil bergauf, Anfahrten am Berg benötigen viel Drehmoment. Obwohl bereits der Yamaha PW-X2 mit 80 Newtonmetern gut aufgestellt war, gibt es am PW-X3 nun 85 Newtonmeter an maximalem Drehmoment.
Das ist genauso viel, wie die Bosch Performance Line CX und der Shimano EP8 liefern. Gleichzeitig möchte Shimano durch Fahrgefühl punkten. Der neue Motor soll eine hohe Reaktionsfreudigkeit vorzuweisen.
Laut Yamaha entfaltet sich die Wirkung mit dem ersten Druck aufs Pedal und auch den scheinbar geringen Unterschied von fünf Newtonmetern Extraleistung sollst du definitiv spüren können.
Leichter und kompakter
Hinsichtlich des Gewichts ordnet sich der Yamaha PW-X3 mit 2,75 Kilogramm nur ganz knapp über dem Shimano EP8 und knapp unter der Bosch Performance Line CX ein. Tatsächlich liegt das Gewicht aufs Gramm genau in der Mitte der Konkurrenz.
Der Motor wurde zudem kompakter gebaut und verliert ganze 20 Prozent an Volumen gegenüber dem Vormodell. Auch die Integrationsmöglichkeiten am Rahmen wurden von Yamaha komplett überarbeitet, um E-Bike-Herstellern mehr Freiraum für Geometrie und Federungskinematik zu lassen.
Neues Bedienelement Interface X
Nicht nur am Motor selbst hat Yamaha gearbeitet – genau wie die Kollegen von Bosch stellt Yamaha ein neues Bedienungskonzept vor. Über einen ergonomisch angepassten Taster kannst du am neuen Interface X die Unterstützungsstufe mit dem Daumen anpassen, Informationen über die gewählte Stufe gibt dir der Farbcode am schlanken Display am Vorbau. Hier siehst du ebenfalls deine Akkukapazität über die LEDs ein.
Das Display ist ebenfalls durch die Ant+ Technologie mit Geräten von Sigma, Echowell oder Garmin kompatibel, sodass du bei der Auswahl deines Fahrradcomputers nicht an das Gerät des Herstellers gebunden bist.
Drei Mitstreiter in der E-MTB-Königsklasse
Mit dem neuen System zieht Yamaha nach und öffnet sein System ebenfalls für Drittanbieter. Damit scheint der Hersteller in die selbe Richtung zu gehen wie Bosch, die ihre künftigen E-Bike-Antriebe ebenfalls öffnen, ihren Fokus jedoch stärker auf das Smartphone setzen.
Beweist sich der Yamaha PW-X3 letztlich in der Praxis, ist es gut möglich, dass wir bei den 2022er Mountainbikes wieder ein führendes Dreigespann beobachten können. Während bis 2020 Bosch als unangefochtener König der Berge gefeiert wurde, stand Shimano mit dem EP 2021 klar im Fokus.
Ob 2022 das Jahr eines einzelnen Antriebs wird oder ob es am Trail wieder viele Diskussionen über Vor- und Nachteile der drei Marktführer geben wird, zeigen wohl die nächsten Wochen und Monate. Immerhin stehen die Hersteller der Antriebe weiter unter Druck – und Fahrradbauer bekommen in Zukunft wesentlich mehr Auswahl und Integrationsmöglichkeiten für High-End E-Mountainbikes.