Weltneuheit fürs e-Bike: 48V-Motor mit stufenlosem Automatikgetriebe und InTube Akku. Continental kommt 2018 mit 48 Revolution und Prime doppelt stark raus.
Gleich mit zwei neuen 48V Motorsystemen prescht Continental 2018 auf den Markt. Dabei enthält der 48 Revolution genannte Antrieb eine Weltneuheit: Ein vollautomatisches, stufenloses Getriebe im Motor. Dadurch ist kein Schaltwerk am Hinterrad mehr nötig, je nach gewünschter Kadenz wählt der Computer die richtige Übersetzung. Dabei hat man weiterhin die Möglichkeit, selbständig zu schalten. Über einen Knopfdruck schaltet sich die Automatik ab und das System ist für manuelle Bedienung offen.
Sowohl der 48 Revolution als auch der 48 Prime bringen maximal 70 Nm ans Hinterrad. Den nötigen Strom erhalten sie aus einem rahmenintegrierten Akku mit beachtlichen 600 Wh Kapazität.
Continental 48-Volt Antrieb im Markt etablieren
Damit will Continental im stetig wachsenden eBike Markt trumpfen. In der Pressemitteilung zu dem neuen Motor betonen die Hannoveraner, dass Schätzungen zufolge im Jahr 2023 weltweit rund 40 Millionen Elektro-Fahrräder abgesetzt werden. Also höchste Zeit, sich verstärkt in den e-Bike Antrieb Markt einzumischen.
Für die Entwicklung seiner e-Bike Antriebe hat Continental das technologischen Knowhow seiner Motor-Designer mit dem Spezialwissen der Fahrradingenieure verbunden. Herausgekommen ist ein breites, modulares System, das sich an Hersteller von Elektrorädern aller Art, von City-e-Bike bis Enduro e-Mountainbike oder S-Rennmaschine eignet. Es besteht aus Antriebseinheit, integriertem Akkusystem und Display. Dabei ist der 48 Revolution Motor mit seiner vollautomatischen, stufenlosen Getriebeschaltung eine Weltneuheit. So Jörg Machwerk, Continentals Verantwortlicher für die Vermarktung der E-Bike Systeme:
„Unser neues E-Bike-System vereint den ersten industriell hergestellten 48V-Antrieb mit einem intelligenten, vollautomatischen und stufenlos schaltendem Getriebe. Mit diesem Innovationsschritt können wir optimal auf die Wünsche unserer Kunden reagieren.“
Vorlage Renault Hybrid-Antrieb
Insbesondere Erfahrungen mit dem seit Ende 2016 von Continental für Renault in Serie produziertem Hybrid-Antrieb für PKWs sind in den neuen 48V e-Bike Antrieb eingeflossen. So ist das robuste 48V-Bordnetz praktisch komplett übernommen. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sich ein Hersteller aus dem Automotive Bereich aufmacht, seine Entwicklungsarbeit auf das Trend-Mobil e-Bike auszuweiten. Auch Bosch, Brose, Marquardt oder Yamaha haben ihre Erfahrungen mit der Herstellung von elektrischen Antrieben für die Verbrenner-Industrie gesammelt.
Continental 48 Revolution Antrieb
Für das Modelljahr 2018 präsentiert Continental mit dem 48 Revolution nun eine Weltneuheit. Zu erleben ist der erste 48V e-Bike Antrieb mit integriertem, stufenlosen Automatikgetriebe. Den dazu gehörigen Akku sieht man auf den ersten Blick nicht. Er ist im Rahmeninneren versteckt. Laden kann man ihn entweder direkt im Bike, oder man öffnet mit dem zugehörigen Schlüssel die Verschlussklappe und entnimmt ihn für den Weg zur Steckdose.
Continental stellt für die 48-Volt Antriebe Akkus mit beachtlichen 600 Wh an Kapazität vor, die dennoch komplett im Rohr verschwinden. Durch diese weitere Integration schafft es der Continental 48 Revolution für ein aufgeräumtes Raddesign zu sorgen. Weder Schaltwerk am Hinterrad noch ein Akku am Rahmen stören die Optik.
Mit 70 Nm maximales Drehmoment reiht sich der 48 Revolution in ein starkes Antriebssegment ein. Drei Assistenzlevel bietet das System an, die jeweils mit Automatik- oder manueller Schaltung kombinierbar sind.
In der Lenkermitte sitzt das übersichtliche schwarz-weiße Display, mit großer Anzeige der Geschwindigkeit und des Unterstützungsmodus. Etwas kleiner sind weitere Fahrdaten wie gefahrene Distanz, Gang, Trittfrequenz Einstellung und weiteres abzulesen. Guter Kontrast und Hintergrundbeleuchtung bieten gute Lesbarkeit in allen Lichtverhältnissen.
Direkt neben dem Lenkergriff ist ein kleines Band mit drei Knöpfen angebracht. Hierüber lassen sich die Assistenzmodi wählen sowie zwischen automatischer und manueller Schaltung hin und her schalten. Durch einen kleinen Ruck am Knopf wird das Betätigen haptisch erfahrbar. Außerdem befindet sich ein Button zum Ein- und Ausschalten der Lichtanlage und des gesamten Systems in Daumennähe.
Continental 48 Revolution Antrieb im Fahrtest
Anfang August 2017 hatten wir die Chance, den neuen Continental 48 Revolution Antrieb zu testen. Eingebaut war er in einem e-Bike, das Continental extra für Testzwecke zur Verfügung gestellt hat. Gleichermaßen war der Motor nicht in seiner endgültigen Konfiguration vor Ort, sondern in einer per Hand zusammen gefügten Vor-Version. Dieser Hinweis ist wichtig, denn in der vorgestellten Ausführungen trat an einigen Stellen etwas Nachbesserungsbedarf auf. So war der Motor im Testrad auffällig laut, gerade für den Einbau in Touren-e-Bikes eine auf die Dauer störende Begleiterscheinung. Hier ist zu hoffen, dass computergesteuertes Fräsen und Schrauben und eine veränderte Anordnung des Motor-Innenlebens den Geräuschpegel senken.
Automatikgetriebe, stufenlos
Die Besonderheit des 48 Revolution liegt sicherlich in seiner stufenlosen Automatik-Getriebeschaltung. Über die Knöpfe am Bedienteil lässt sich eine bestimmte Kadenz zwischen 60 und 100 U/min in Fünferschritten voreinstellen. Dies ermöglicht zum Beispiel die kontrollierte Durchfahrt enger Kurven, ohne dass vorher hektisch runter geschaltet werden muss. Im gleichen Trettempo, aber deutlich abgebremst, kann man das Rad genauso gut steuern, wie bei der schnellen Geradeaus-Fahrt. Auch für Start und Stopp Situationen, wie sie in der Stadt häufig vorkommen, ist das automatische Schalten eine echter Komfort- und Sicherheitsgewinn.
Schalten unter Last
Dabei ist für das System auch das Schalten unter Last möglich. Bei dem von uns ausprobierten System waren hier allerdings kurze Schaltunterbrechung spürbar, besonders in den kleinen Gängen. Dementsprechend erwies sich auch das Fahren über der 25-6 km/h Unterstützungsgrenze als recht mühsam.
In einigen Fahrsituationen schien der Antrieb noch etwas nachzustellen, aber insgesamt zeigten sich Vorschub und Getriebe von einer harmonischen Seite. In der dritten Unterstützungsstufe ist dank 70 Nm maximales Drehmoment ein sehr schneller Antritt möglich. Für alle drei Modi steigt die Leistungskurve des Motors jeweils nachvollziehbar stark an.
Bedienung
Das Bedienteil mit den „nachgebenden“ Knöpfen ist einfach zu erreichen und schnell verstanden. Auch das Display ist gut ablesbar, allerdings sind die Infos nicht intuitiv ihren jeweiligen Plätzen zuzuordnen. Ein paar mehr Angaben wären schön, aber das System ist zusätzlich über eine App zugänglich. Über diese lassen sich wohl alle Fahrdaten ablesen und auswerten, vorgestellt wurde sie an diesem Tag nicht.
Fazit
Als Gesamteindruck betritt hier ein starkes Mittelmotor-System den e-Bike Markt, dessen Möglichkeiten überzeugen, aber noch Verfeinerung vertragen.
Continental 48 Prime
Diese Variante vom 48V Motor ist im Gegensatz zum 48 Revolution Antrieb nicht mit Vollautomatik ausgestattet, sondern wird mit Naben- oder Kettenschaltungen am Hinterrad kombiniert. Dennoch weist sie ebenfalls den kräftigen Zug des Continental 48 Systems auf. Dabei sind Display, Bedieneinheit und Akku aus dem gleichen modularen System zu nehmen. Mittels des Gravity Casting Systems stehen sowohl Diamant- als auch Waverahmen zur Verfügung, welche trotz rahmenintegriertem Akku ausreichend stabil sind.
Update – Continental 48 Revolution jetzt im Handel
Auf der Eurobike 2017 Ende August in Friedrichshafen zeigt Continental ihr neues Antriebssystem erstmals der Öffentlichkeit. Schon dort war der Antrieb auch für Endkunden zu erleben. Zum Beispiel in den neu vorgestellten Touren-e-Bikes der e-bike manufaktur. Ein Vorteil des Continental 48 Revolution ist, dass sich E-Bike Hersteller aus einem untereinander kompatiblen Sortiment an Antriebseinheiten, Akku-Varianten, Rahmenformen, Displays und Bedieneinheit ihr gewünschtes Paket zusammen stellen können.
Nun gab Continental bekannt, dass die ersten Räder an die Händler der e-bike manufaktur ausgeliefert sind. Die neuen Modelle mit der 48V Technologie sind zunächst in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Belgien erhältlich.
Insgesamt haben neun City- und Touren-Modelle der e-bike Manufaktur mit einem Continental System ausgestattet. Neben dem 250-Watt-Motor und Akku, gehört auch das Display mit Bluetooth zur App-Anbindung sowie Continental-Reifen dazu.
E-Bike-Fans, die das Verhalten des 48 Revolution e-Bike Antrieb erfahren wollen, finden über die Seite www.ebike-manufaktur.com den nächstgelegenen Fahrradfachhändler.
Wieder so ein Ziegelstein am Lenker, den keiner will.
Das kauft keiner, Bosch und Shimano sind schon draufgekommen das die Biker ihr Gps-Multi-Sport-Outdoorgerät ausnahmlos in Lenkermitte plaziert haben wollen, dort wo es hingehört.
Da hat ein Info-Display eines E-Motor zum Henker noch mal nichts verloren, aber auch schon gar nichts.
Punkt.
Conti wird also wieder hinerher hinken, kaum Bikes zu finden waren wo dieses brustschwache Motorteil zu finden war.
Das sind ja richtige Schnäppchen!
Ich habe hier einen 500000 Reichsmark Schein, den ich auf den Kopf hauen will. Der Rest ist für einen Ersatz-Akku und Trinkgeld.
Bazi
Hallo
Ein frohes neues Jahr.
Frage wo kann man dieses Teil erwerben?
Gruß
Rolf-Dieter Nolte
Kosten: € 2.999,90 bis € 4.399,90 je nach Konfiguration!!!
Interessiert mich auch.Wo?
Mit 70 Nm maximales Drehmoment
wenn schon, dann maximalem Drehmom…..
Die Momentangabe ist eh Blödsinn.-
Geht doch da bitte auf die ZUGKRAFT am Rad ein. Die spürt der Fahrer.
Mehr auf Anfrage……..
Danke
Wenn man nicht aufpasst, fällt man hinten runter
Im Motor integrierte Automatik plus Zahnriemen ist sicher das Konzept der Zukunft und wird Bosch herausfordern.
Kommt immer noch nicht an meinen displayfreien Antrieb mit Gasgriff heran der abschaltfrei bei 25KM/h funktioniert und den optimalen Komfort bietet für kleines Geld.
Welches Rad ist das?
@w.Schon,
darf man erfahren was das für ein tolles System für kleines Geld ist?
Klingt ein wenig so, als könnte man das nur auf abgelegenen Waldwegen fahren.
K. Inziger
Ist ein Eigenbau mit externem Radnaben- Motor mit Antrieb aufs Tretlager wie sie von verschiedenen Mountainbike Herstellern angeboten wird. Kein Display und keine Tretsensortechnik. Im Bedarfsfalle einfach intuitiv gasgeben und Spaß haben.
Solange solche Technik nicht angeboten wird bleibe ich bei meinem Eigenbau.
UVP bei 4.399,90 Euro. Dies macht es zum teuersten Rad in der neuen e-bike manufaktur Modellpalette.
Da liebste falsch!!!
Michael Inderhees
Was soll denn der Spaß kosten ???
UVP bei 4.399,90 Euro. Dies macht es zum teuersten Rad in der neuen e-bike manufaktur Modellpalette.
Finde ich sehr gut, dass Conti jetzt auch mal in Schweiß kommt…das Potential gegen Bosch anzutreten haben sie allemal.
48 Volt ist immer gut! Zahnriemen ebenfalls!