Das Fiido M1 ist klein, faltbar und dennoch wuchtig. Zwar darf es in der EU nicht ganz legal auf der Straße bewegt werden, dennoch erfreut sich die Variante mit 250 W Antrieb auch hierzulande steigender Beliebtheit. Was das günstige Fiido kann, erfährst du in diesem Test.
Kräftiger Motor, großer Akku
Fette 4″ Reifen, dazu noch ein kräftiger 250 W Heckantrieb und mit 450 Wh Kapazität ein gut dimensionierter Akku. Das alles für 990 Euro, was deutlich unter den meisten hierzulande zugelassenen E-Falträdern liegt. Wie eingangs erwähnt, liegt auch hier der wahrscheinlich größte Haken am Fiido M1.
Denn mit dem montierten Gasgriff darf das E-Bike so eigentlich nicht auf deutschen Straßen bewegt werden. Mehr zu dem Thema findest du übrigens in unserem Ratgeber zu den verschiedenen Gesetzen und Bestimmungen.
Gesamteindruck vom Fiido M1 im Test
Das Fiido M1 war gut verpackt und hat grundsätzlich direkt einen guten Eindruck gemacht. Wenn ich was bemängeln müsste, würde ich wohl den bei meinem Modell etwas unglücklich verlegten hinteren Bremszug erwähnen. Denn dieser steht durch den gefederten Hinterbau etwas vom Rahmen ab. Außerdem war das hintere Schutzblech etwas umständlich zu montieren, was allerdings natürlich nichts mit dem Rad selbst zu tun hat. Kleiner Tipp: Wenn du die Luft aus dem Reifen lässt, geht das eigentlich ziemlich gut und auch ohne das Hinterrad auszubauen. Grundsätzlich ist das Bike aber durchaus gut verarbeitet und vermittelt ein solides Erscheinungsbild.
Fiido M1 ist sehr sportlich
Angesteuert über 3 Stufen erreicht das E-Bike ziemlich schnell die 25 km/h Endgeschwindigkeit. Allgemein ist das M1 ziemlich sportlich, obwohl es aufgrund der dicken Reifen einen eher rustikalen Eindruck macht. Mit dem Fiido E-Faltrad bist du, auch aufgrund des guten Ansprechverhaltens, unheimlich flott unterwegs.
Auch die Sitzposition trägt dazu bei, denn obwohl sie etwas anders ist als auf einem Faltrad gewohnt, fühlt es sich eigentlich echt gut an. Durch den niedrigen Lenker sitzt du durchaus sportlich auf dem kompakten Bike. Zusätzlich sorgt die gute Übersetzung mit 7 Gängen dafür, dass du angenehm vom Fleck kommst.
Federung am Fully-Klapprad
Eine Vollfederung an einem Klapprad ist sicher nicht alltäglich. Zwar hatten wir die Kombination auch schon bei unserem Test vom Jeep Faltrad und dem Engwe E-Faltrad, welches eher einem Traktor ähnelt, dennoch ist eine Federung vorne und hinten eher die Ausnahme. Beim Fiido M1 ist die Federung sogar recht gut abgestimmt. In Verbindung mit den dicken Reifen liefert das kompakte Bike eine gehörige Portion Komfort.
Kopfsteinpflaster? Interessiert das Fiido nicht im Geringsten. Genauso kannst du ganz easy über Schotterpisten, matschige Waldwege oder sonstiges unbefestigtes Gelände einfach problemlos drüberwalzen. Genauso komfortabel verhält sich das E-Klapprad im Test allerdings auch in der Stadt. Zwar sind die breiten Reifen beim Abrollgeräusch etwas lauter, dennoch fühlt es nicht komplett überdimensioniert an. Um kleine Stolperfallen wie Bahnschienen, musst du dich jedenfalls nicht mehr sorgen.
Die vordere Federgabel muss an dieser Stelle ebenfalls unbedingt erwähnt werden. Die ist nämlich eine der besten, die ich bei billigen E-Bikes in letzter Zeit getestet habe. Sie ist super stabil, macht einen durchaus hochwertigen Eindruck und kann sogar etwas eingestellt werden.
Antrieb & Steuerung
Die 250 W des Antriebs haben meiner Einschätzung nach genug Power und machen sich beim Fahrverhalten deutlich bemerkbar. Das merkt man insbesondere dann, wenn man den Gasgriff betätigt. Ja, es ist nicht erlaubt, aber ganz ehrlich, es macht unheimlich Spaß. Doch ernsthaft, das Bike darf so ausschließlich auf Privatgelände genutzt werden. Hier würde das Fiido M1 allerdings seine Stärken voll ausspielen. Denn es ist schnell, unkompliziert, komfortabel und sportlich. Mit dem bereits verbauten Gashebel umso mehr. Auch leichte Anstiege sind damit ohne Probleme zu meistern.
Seitlich neben dem Bedienteil findest du außerdem noch zwei Taster für Licht und Hupe. Letzteres ist leider in Deutschland laut StVZO ebenfalls nicht zulässig. Praktischerweise ist am Display auch ein USB-Port verbaut. Für alle, die gern das Smartphone zur Navigation nutzen, ein großer Vorteil.
Ein Wermutstropfen bei der Steuerung ist hingegen, dass das System nur mit eingestecktem Schlüssel funktioniert. Was für die einen ein Nachteil ist, sehen andere als Vorteil. Denn das Fiido M1 verweigert zwar ohne den Schlüssel seinen Dienst, ist somit aber eventuell auch noch etwas gegen Diebe geschützt.
Faltmechanismus im Test am Fiido M1
Zum Faltmechanismus selbst ist bei dem Bike eigentlich nicht viel zu sagen. Die Scharniere sind stabil, Lenker sowie der Hauptrahmen sind faltbar und die Sicherungen der Scharniere funktionieren gut. Zusammengeklappt ist das Fiido M1 echt kompakt und passt in jeden Kofferraum. Die Pedale können zusätzlich eingeklappt werden.
Im aufgeklappten Zustand kannst du außerdem den Akku aus dem Rahmen entnehmen. So kannst du den Akku nicht nur am Bike direkt, sondern auch in den eigenen vier Wänden laden.
Für wen ist das Fiido M1 geeignet?
Alle, die ein solide verarbeitetes, kräftiges, kompaktes, klappbares und trotzdem sportliches E-Bike suchen, werden mit dem Fiido M1 wahrscheinlich glücklich. Es macht trotz seiner Größe unheimlich Spaß und ist im Verhältnis eher günstig. Wer sich für das Fiido M1 entscheidet, sollte allerdings bedenken, dass es aus verschiedenen Gründen nicht legal in unserem Straßenverkehr bewegt werden darf. Wem das egal ist oder es ohnehin nicht vorhat, bekommt mit dem E-Faltrad von Fiido eine coole kleine Spaßmaschine. Suchst du ein ähnliches Modell mit der nötigen Zertifizierung, kannst du dir das Himo ZB20 Max ansehen, welches wir ebenfalls getestet haben. Das Bike bekommst du bei Fiido direkt, den großen Bruder, das Fiido M1 Pro mit 500 W ebenfalls im Fiido-Shop und auch bei diversen Onlineshops wie beispielsweise Geekmaxi.
Moin, kleine Aufklärung für die Redakteure und Tester. Ein Gasgriff ist in Deutschland nicht per se verboten! Ältere deutsche Marken Pedelecs hatten auch einen Gasgriff. Dieser ist für die Anfahrhilfe auf 6 km/h begrenzt. Dies lässt sich bei den meisten Bikes einstellen, somit legal!
Gruß vom E Bike Techniker.
Hi Ralf, das ist uns natürlich bekannt. Danke dennoch für den Hinweis! Es gibt auch heute noch viele, die das so umsetzen. Hier unterstützt der Gasgriff im Auslieferungszustand allerdings bis 25 km/h und darauf müssen wir natürlich hinweisen.
LG, die Redaktion