Frühling – die grünen Triebe wachsen und mit ihnen die Lust mit dem E-Bike unterwegs zu sein. Damit das geliebte E-Bike nach dem Winter wieder eine echte Alternative zum Auto oder ÖPNV ist, sollte es einen gründlichen Frühjahrscheck erhalten. Denn gerade Elektrofahrräder bieten einige Besonderheiten.
Die Laufräder – Der Kontakt zur Straße
Zunächst ist das „Geläuf“ zu überprüfen. Dazu zählen sowohl Mantel, Schlauch sowie auch die Felge inklusive Speichen. Beim ersten Blick auf die Reifen lässt sich schnell feststellen, ob die Reifen schon rissig oder spröde sind. Überprüfe die Reifen außerdem auf Fremdkörper und die Profiltiefe.
Um sicherzugehen bietet es sich ebenfalls an, den Mantel zu entfernen und den Schlauch zu überprüfen. Tipps dazu erhältst du in unserem Ratgeber zum Reifenwechsel. Hier sollte der Fokus auf vorhandenen Beschädigungen liegen. Wer auf diesen aufwändigen Schritt verzichten möchte, kann die Reifen aufpumpen und schauen ob nach ein paar Stunden noch der gleiche Druck vorhanden ist.
Für den maximalen Reifendruck unbedingt die Herstellerangaben beachten. Diese findest du immer auf der Reifenflanke. Bei 28 Zoll Rädern liegt der Reifendruck in der Regel bei etwa 3,5 – 5 Bar. Zu guter Letzt überprüfe noch, ob die Speichen fest sind. Das kannst du ganz leicht feststellen, in dem du zwei Speichen leicht gegeneinander bewegst. Haben diese Spiel, solltest du sie nachziehen, bzw. in einer Werkstatt nachstellen lassen.
Die Bremsen – Mit dem Frühjahrscheck sicher unterwegs
Damit das E-Bike auch in der neuen Saison schnell zum Stehen kommt ist eine Überprüfung der Bremsanlage absolute Pflicht. Bei Felgenbremsen ist sehr leicht zu erkennen ob die Bremsbeläge bereits hinüber sind oder noch ihren Zweck erfüllen. Eine ordnungsgemäße Bremse bleibt beim Bremsen plan auf der Felge und verrutscht nicht. Der Bremsbelag sollte außerdem noch nicht abgefahren sein. Das erkennst du, wenn noch Rillen sichtbar sind. Gegebenenfalls musst du die Bremse neu einstellen oder nachspannen. Tipps dazu findest du in diesem Video:
Scheibenbremsen neigen nach langer Standzeit besonders zur Korrosion. Dadurch ist die Reaktion der Bremsen meist sehr heftig. Um daraus resultierende Stürze zu vermeiden sollten die ersten Fahrten besonders vorsichtig durchgeführt werden. Prüfe auch hier die ausreichende Stärke der Bremsbeläge, bevor du das Bike aus dem Keller holst.
Die Lichtanlage am E-Bike: Sichtbarkeit zu jeder Tageszeit
Auch im Frühling bleibt die Sonne nicht ewig am Himmel. Um auch in der Dunkelheit gesehen zu werden ist es besonders wichtig die Lichtanlage zu überprüfen. Bei E-Bikes mit Beleuchtung durch den Akku sollten besonders die Kabel zwischen Beleuchtungseinheit und Akku überprüft werden. Weisen diese Beschädigungen auf, sind sie feucht geworden oder gibt es Rost an wichtigen Verbindungselementen?
Wird das Licht durch einen Dynamo erzeugt ist ebenfalls eine Überprüfung der Verkabelung sinnvoll. Funktioniert das Licht trotz guter Verkabelung nicht, ist in der Regel der Dynamo oder das Leuchtmittel defekt.
Batterieleuchten sind dagegen sehr wartungsfreundlich. Prüfe hier die Batterien oder Akkus. Sind diese bereits ausgelaufen unbedingt Lampe und Batterien über den Sondermüll entsorgen. Batterieflüssigkeit ist stark ätzend und sehr gefährlich. Falls die Stromspeicher noch in Ordnung sind, lade sie sicherheitshalber nach. Einen Überblick über passende Beleuchtung für dein E-Bike findest du in unserem Beleuchtungsratgeber.
Schaltung und Kette zum Saisonstart überprüfen
Kette und Schaltung sollten stets sauber gehalten werden. Nur so lässt sich eine reibungslose und möglichst geräuscharme Funktion gewährleisten. Während beim Umwerfer und dem Ritzel eine grobe Reinigung ausreicht, sollte die Kette mehr Pflege erhalten. Nach einer umfassenden Reinigung solltest du die Kette unbedingt mit frischem Öl ausstatten. Anschließend mit einem Tuch das überschüssige Fett oder Öl abwischen.
Schloss und Versicherung – Doppelt hält besser
Ein teures E-Bike steht weit oben auf der Wunschliste von Dieben. Wirf daher auch einen Blick auf das im letzten Jahr genutzte Schloss. Dem Schließmechanismus kann ein Tropfen Öl ebenfalls nicht schaden.
In unserem Fahrradschlossratgeber findest du viele gute Schlösser, falls deins nicht mehr zum Rad passt oder beschädigt ist. Die beste Sicherung kannst du erreichen, wenn du zwei unterschiedliche Schlösser einsetzt. So hat es der Dieb unheimlich schwer und wird sich vermutlich schnell einem weniger gut gesicherten Fahrrad zuwenden. Eine tolle Hilfe für den Notfall ist außerdem eine gute E-Bike Versicherung.
E-Bike Akku checken
Neben dem Motor sind Akkus das Herzstück eines jeden E-Bikes oder Pedelecs. Sie sorgen für ausgedehnten Fahrspaß oder großen Frust wenn die Batterie leer gefahren ist. Aus diesem Grund solltest du den Akku auch besonders aufmerksam behandeln. Ist ein E-Bike-Akku über längere Zeit nicht aufgeladen worden, kann es sein, dass er sich entladen hat. Stecke ihn vor dem ersten Einsatz deshalb unbedingt an die Steckdose.
Wenn der E-Bike Akku schon älter ist und immer weniger Reichweite möglich ist, lohnt sich eventuell ein Ersatzakku. Insbesondere dann, falls längere Touren geplant sind. In unserem Akkuratgeber geben wir Tipps, wie dein Energiespeicher möglichst lange hält.
Besuch beim Fachhändler – Die Jahresinspektion
Oft fehlt die Zeit oder die Fähigkeit das Rad selbst zu überprüfen. Für all jene ist der Besuch in der nächsten Fahrradwerkstatt die optimale Lösung. Für etwa 50-70 Euro bieten die meisten Fachgeschäfte eine umfassende Inspektion an. Großer Vorteil dabei: Der Profi erkennt Defekte und Mängel wesentlich schneller und besser. Teure Folgeschäden lassen sich dadurch vermeiden. Große Ketten wie Lucky-Bike oder Fahrrad-XXL bieten oftmals sogar spezielle Frühjahrschecks an.