Der britische Fahrradhersteller Orange Mountain Bikes aus Yorkshire ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Bereits im Dezember hat Orange Bikes, die auch für ihre E-Bikes wie das Orange Phase Evo bekannt sind, beim Gericht das Insolvenzverfahren eingeleitet und die Bestellung eines Insolvenzverwalters beantragt. Auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Fertigung wurden bereits gekündigt. Die Webseite www.orangebikes.com ist inzwischen nicht mehr erreichbar, sondern begrüßt nur noch mit einer Wartungsmeldung.
Steigende Kosten und Unsicherheiten
Hintergründe für die Schwierigkeiten sind nach Unternehmensangaben steigende Kosten, die Unsicherheiten in der Fahrradbranche und die Herausforderungen rund um die Zukunft der Enduro World Cup Series. Orange Bikes ist nicht das einzige Unternehmen in der Branche, das vom Nachfragerückgang in der Fahrradbranche getroffen wurde. Auch Unternehmen wie Chain Reaction, Wiggle, Mate oder VanMoof waren in der Vergangenheit in Schwierigkeiten geraten. Der große deutsche Onlineshop fahrrad.de ist vergangenes Jahr ebenso in die Insolvenz geschlittert.
Orange Mountain Bikes: Fahrradbau seit 1988
Während es zu Zeiten der Corona-Pandemie einen Nachfrageboom nach Fahrrädern und E-Bikes gegeben hat, musste die ganze Branche in den letzten Jahren einen Nachfragerückgang hinnehmen. Verbunden mit steigenden Kosten und verhaltener Investitionsbereitschaft bedeutet das für viele Unternehmen herausfordernde Zeiten.
Das Unternehmen Orange Bikes wurde im Jahr 1988 von den beiden Mountainbikern Lester Noble und Steve Wade gegründet und wurde für seine Single-Pivot-Bikes aus Aluminium weltbekannt. Kennzeichnend für die Bikes von Orange war von Anfang an die hohe Position des Hauptlagers am Hinterbau. Seit 2015 wurde Orange von Ashley Ball von Bairstows Sheet Metal weitergeführt. In den letzten Jahren hat auch das Orange Factory Racing Team immer wieder für Furore gesorgt, aber auch das Team muss im Jahr 2024 erst einmal pausieren.
Hoffnung für die Zukunft
Dennoch hegt man im Unternehmen Hoffnungen für die Zukunft und bekennt sich dazu, den Schuldenberg in Zukunft abtragen zu können und als Marke wieder durchstarten zu können. Aktuell arbeitet das Unternehmen mit Experten von J9 Advisory zusammen. Das Beratungsunternehmen ist auf die Rettung von Unternehmen spezialisiert, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Ziel ist es, das Geschäft so umzustrukturieren, dass es in Zukunft weitergeführt werden kann und so viele Arbeitsplätze wie möglich gesichert sind.