Produkte aus Deutschland und anhaltende Elektrifizierung bescherten dem Fahrrad- und e-Bike Markt 2017 erneut gute Zahlen.
Dank gutem Wetter und hochwertigen Produkten lief der Umsatz für die Fahrrad- und e-Bike Industrie auch 2017 wie geschmiert.
Der Umsatz konnte im letzten Jahr auf 2,60 Milliarden Euro gesteigert werden, wie der ZIV, der Zweirad-Industrie-Verband gerade vermeldete. Dies entspricht einem Plus von 3,2%. Ebenso gut läuft es für den Zubehör- und Komponentenbereich, so dass der Verband von einem Gesamtumsatz von 5,4 Milliarden Euro ausgeht.
Dies wurde erreicht, obwohl der Absatz an Fahrrädern und e-Bikes mit 3,85 Millionen Einheiten rund 5% unter dem des Vorjahres liegt. Grund dafür ist der um 8,6% gestiegene Durchschnittspreis, welcher für Fahrräder (inklusive e-Bikes) jetzt bei 698 Euro liegt.
Weil immer mehr Kunden sich für hochwertige Qualitätsprodukte entscheiden, die Langlebigkeit versprechen, sank die Nachfrage im Einsteigersegment.
E-Bike Markt 2017 übertrifft Erwartungen
Auch im letzten Jahr waren es Elektrofahrräder, die den Markt antrieben. Mit 720.000 verkauften Einheiten 2017 wurden die Erwartungen des Verbands noch einmal deutlich übertroffen. Genauer entspricht dies einem Zuwachs von beeindruckenden 19%.
Dieser Wert ist gleichzeitig der Anteil den e-Bikes mittlerweile im Gesamtfahrradmarkt einnehmen. Aufgrund der enormen Steigerung berechnete der ZIV seine Prognosen neu und geht jetzt von einem zu erwartenden Anteil von 23-25 % für Deutschland aus. Langfristig könnten e-Bikes demnach sogar 35% des Marktes stellen.
Großen Anteil am fortlaufenden Trend zum e-Bike Kauf hat die hohe Produktvielfalt. Durch die Einführung von neuen Akku-Systemen (Stichwort: Integration) und neuen Möglichkeiten der Finanzierung über Leasing, Bike-Sharing und Cargo Modelle, verbreiterte sich die Kundenschicht.
Insgesamt sind nun 73,5 Millionen Zweiräder auf deutschen Straßen unterwegs, davon geschätzte 3,5 Millionen e-Bikes.
Export und Modellgruppen
Auch in Sachen Export ist die Laune der Industrie gut. 291.000 e-Bikes deutscher Hersteller wurden 2017 ins Ausland verkauft. Dies entspricht einer Steigerung von beeindruckenden 25% gegenüber 2016.
Aufgeteilt nach Kategorien ergibt sich folgendes Gesamtbild für In- und Auslandsverkäufe: E-City-/Urban 38,5%, E-Trekking 35,5%, E-MTB 21,5%, E-Lastenräder 3%, S-Pedelecs 1% sowie Sonstige mit 0,5%. Stark gewachsen ist die Modellgruppe E-MTB. Leicht rückläufig ist die Kategorie „Sonstige“. Signifikant gefallen sind die Verkäufe bei E-Cityrädern. Der ZIV schließt daraus auf eine erneute Verjüngung der Zielgruppe.