Themen rund ums Fahrrad und E-Bike gibt es jetzt auch an Uni und Hochschule. Sieben Fahrradprofessuren werden vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.
Bessere Zeiten für E-Bike und Fahrrad?
Schon lange ist es kein Geheimnis mehr: Radfahren hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Nicht nur der eigenen Gesundheit, sondern auch der Umwelt tut die zweirädrige Mobilität gut. Dass auch E-Bikes ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern können, haben wir bereits in einem eigenen Artikel für euch zusammengefasst.
Solche Studien und Ergebnisse werden wir euch in Zukunft wohl häufiger präsentieren können. Gleich sieben Hochschulen bekamen am 06.02.2020 die Bestätigung vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Sie erhalten die erstmalige Förderung für die neuen Fahrradprofessuren. Diese sind Teil des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) 2020.
Professuren für Radverkehr an sieben Hochschulen
Die Förderung, so Verkehrsminister Scheuer, soll dem Fahrrad endlich seinen Platz als „gleichberechtigtes Verkehrsmittel von Anfang an“ geben – auch in der Wissenschaft. Dabei soll disziplinübergreifend geforscht und sogar gelehrt werden. Das Ziel ist vor allem die Erforschung und Verbesserung der Einbindung von Fahrrädern in größere Mobilitätsnetzwerke.
Anders als bei vielen Ingenieurswissenschaften, welche hauptsächlich die technischen Möglichkeiten von E-Bikes verbessern, geht es bei den neuen Fahrradprofessuren also um die Umwelt der Radfahrer. Dabei spielen sowohl rechtliche Aspekte, als auch Raumplanung, Technik und gesellschaftliche Entwicklungen eine Rolle. 8,3 Millionen Euro stellt das Bundesministerium hierfür insgesamt zur Verfügung.
Sieben Hochschulen richten Masterstudiengänge zum Radverkehr ein
In der Lehre können sich mobilitätsinteressierte StudentInnen nun an zahlreichen neuen Angeboten erfreuen. An der Uni Kassel wird beispielsweise ein neuer Master „Mobilität, Verkehr und Infrastruktur“ eingerichtet, die Hochschule RheinMain kümmert sich um „Nachhaltige Mobilität“ und die Bergische Universität Wuppertal bietet sogar einen M.Sc. in „Radverkehrsingenieurswesen“ an, ein Folgestudium für Bachelorabsolventen im Verkehrswirtschafts- und Bauingenieurwesen.
Eine Übersicht der Fahrradprofessuren und Studiengänge kann man sich auf der Website des BMVI ansehen.
Forschung im Radverkehr lange überfällig
Auch an der Uni Kassel ist man sehr froh über die Stiftungsprofessur. Sie erweitere das Profil der Uni um ein hochaktuelles Nachhaltigkeitsthema. Die Zahlen bewiesen zudem, dass Radfahren schließlich keine Randerscheinung seien. Mit geschätzten neun bis elf Prozent aller Personenkilometern sei es erstaunlich, dass es bislang keinen Lehrstuhl gegeben hat, der sich dem Radverkehr widmet.
Der neue Forschungsschwerpunkt soll sich daher vor allem aktuellen Themen widmen, dazu gehören natürlich auch E-Roller und E-Bikes. Bei allen geförderten Hochschulen steht zudem der Austausch mit lokalen Akteuren im Vordergrund, damit Ergebnisse aus der Theorie auch Anwendung in der Praxis finden können.
Liste der geförderten Hochschulen
Die Anzahl an Bewerbungen für die Förderung war sehr hoch. Gleich 33 verschiedene Einrichtungen haben sich um die Stiftungsprofessuren beworben. Diese sieben Hochschulen dürfen sich über die Förderung des BMVI freuen:
- Bergische Universität Wuppertal
- Frankfurt University of Applied Sciences
- Hochschule Technik und Wirtschaft Karlsruhe
- Hochschule RheinMain Wiesbaden
- Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel
- Technische Hochschule Wildau
- Universität Kassel