„Adventure“, das ist schonmal eine Ansage. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir ein E-Bike getestet, welches ohne mit der Wimper zu zucken als SUV-E-Bike durchgeht. Den Titel „Adventure“ hat es vom Hersteller dennoch nur als Anhängsel verliehen bekommen. Doch der neue Tiefeinsteiger Cannondale Adventure Neo EQ trägt das Abenteuer sogar direkt im Namen. Ist das eventuell ein wenig hoch gegriffen?
City-E-Bike Plus
Zunächst wirkt das Adventure Neo von Cannondale beinahe wie das City-E-Bike Mavaro Neo desselben Herstellers. Ein Aluminiumrahmen ohne Oberrohr und die ziemlich komfortabel wirkende aufrechte Sitzposition rufen optisch allerdings erst einmal nicht direkt nach Wildnis.
Beim näheren Hinsehen fällt jedoch auf: Hier verstecken sich einige Besonderheiten hinter dem unscheinbaren City-Rahmen. Komfort und Flexibilität stehen dabei im Vordergrund.
Cannondale selbst bewirbt das 27,5-Zoller als “The most comfortable bike you’ll ever ride”, das komfortabelste E-Bike, welches du jemals fahren wirst. Marketing, klar – doch Cannondale gibt sich beim Adventure Neo dennoch so viel Mühe, dass man es fast glauben mag.
Komfort bedeutet Federung
Ein SUV muss nicht unbedingt auf allen Untergründen fahren, aber es soll den Luxus des umfassenden Komforts auch in die Städte bringen. Das Cannondale Adventure Neo kommt daher mit einer 63 mm Federgabel von Suntour sowie einer gefederten Sattelstütze daher.
Durch diese renommierte Cane Creek „Dropper Suspension“ Sitzstange bist du in deiner Sitzposition nicht an eine aufrechte Haltung gebunden, sondern kannst während der Fahrt per Knopfdruck die Sattelhöhe regulieren. Das erleichtert den Auf- und Abstieg und gibt ebenfalls ein wenig Flexibilität für sportlichere Fahrten – Sport und Utility eben.
Die 2,20“ oder 2,25“ breiten Reifen tun dabei ihr Übriges und schlucken ebenfalls einen Teil der alltäglichen Erschütterungen. Gleichzeitig liefern sie genug Grip, falls du den Asphalt in Richtung Schotterwege verlassen möchtest.
Verschiedene E- Bike-Versionen mit verschiedenen Motoren
Zu einem vollwertigen SUV-E-Bike gehört ebenfalls der Motor für alle Fälle. Hier spart Cannondale allerdings etwas und fährt im Gegensatz zur Konkurrenz nicht ganz oben mit. Die Spitzenversion, das Adventure Neo EQ 1, wurde mit der Bosch Performance Line Cruise ausgestattet. Ein Motor, der für die Stadt mehr als ausreichend ist, für große Abenteuer jedoch nicht die Spitze der Fahnenstange darstellt. Ein Mini-SUV-E-Bike also.
Das Adventure NEO EQ 1 bietet dir zudem mit 625 Wattstunden Kapazität einen der derzeit größten Einzelakkus auf dem Markt. Bis zu 160 Kilometer Reichweite soll die Kombination auf dem 24,9 Kilogramm schweren E-Bike bringen.
Das besondere Etwas am Einser-Modell kennen wir ebenfalls von der Cannondale Mavaro-Serie: Ein Radar am Rücklicht erkennt heranfahrende Verkehrsteilnehmer und warnt dich über eine LED am Lenker. So kannst du den Verkehr vor dir beobachten und weißt trotzdem, was hinter dir passiert.
Bei den Versionen 2-4 wird die Ausstattung jedoch etwas heruntergefahren. Der Radar entfällt, der Motor wird auf die Active Line Plus oder Active Line umgestellt und auch Bremsen und Gangschaltung schalten einen Gang herunter. Alles jedoch in einem – für City-E-Bikes – durchaus vertretbaren Maß.
Preise des Cannondale Adventure Neo EQ
Lediglich die günstigste Version, das Cannondale Adventure Neo 4 fällt beinahe in den Bereich der Budget-Konkurrenz. Bosch Active Line Antrieb, 400 Wattstunden Energiespeicher und von Komfortausstattung keine Spur. Selbst auf die Lichtanlage wurde hier verzichtet. Mehr kann man bei einem Preis von 2.499 Euro und dem Cannondale-Schriftzug allerdings auch nicht erwarten.
Doch schon für 300 Euro extra geht es etwas aufwärts. Immer noch mit 400 Wattstunden Akkukapazität und der Bosch Active Line ausgestattet, ist das Adventure Neo 2 EQ für 2.799 Euro bereits mit Dropper-Sitzstange, Federgabel, einer Shimano Altus 9-Gangschaltung sowie Schutzblechen und Gepäckträger ausgestattet.
Für ein City-E-Bike ziemlich ordentlich, doch erst ab der Modellversion 2 für 3.299 Euro geht es ernsthaft in Richtung des überdurchschnittlichen Komforts. Der Motor kommt dann von der Bosch Active Line Plus, die Scheibenbremsen von der Shimano MT200er Serie. Mit der Ausstattung des E-Bikes und einer moderaten Akkukapazität von 500 Wattstunden dürfte es sich auch jenseits des Asphalts gut aushalten lassen.
Die Top-Version des Adventure setzt sich jedoch deutlich ab: Shimano MT-400 Scheibenbremsen, 10 Gänge über die Shimano-Deore Schaltung sowie der kräftigere Motor mit haltbarem Akku machen den Tiefeinsteiger in Emerald Green unter den Varianten wohl zum attraktivsten Gefährt für kleine Abenteuer – trotz des Preises von 3.999 Euro. Fahrten am Berg oder nassen Wald-Trails ist das „Adventure-Bike“ jedoch nur bedingt gewachsen. Ein Mini-SUV eben.
Wenn du auf dem Topmodell oder den günstigeren Varianten mit gehobenem Komfort durch die City düsen möchtest, kannst du die E-Bikes ab sofort bei Cannondale vergleichen oder über deinen lokalen Händler erwerben. Einige Cannondale E-Bike Modelle findest du auch bei BOC24.
Hi Leute,
habe mir vor kurzem das EQ 1 geholt und bin vollauf begeistert. Es begleitet mich jeden Tag zur Arbeit und in die Freizeit, Berge u.s.w.
Wahnsinnig vielseitig das Teil, und für alles – Schneegestöber inklusive – zu haben. Der stolze Preis haben sich für mich schon jetzt bezahlt gemacht 🙂
Liebe Grüße
Mir ist heute nach ca.600 Kilometer der Ständer abgebrochen.
Ich hatte das Rad auf den Rasen gestellt.
Ist das noch normal?
Und gibt es auf Ständer Garantie?
Doris
Hallo Doris,
dass ein Ständer bricht, passiert schonmal. Wenn der Ständer an sich jedoch nicht beschädigt ist, sollte das nach 600 km allerdings nicht passieren. Es kommt bei der Garantie/Gewährleistung aber natürlich darauf an, wie alt das Rad ist. Ich würde hierzu einfach mal Cannondale anschreiben und fragen. 🙂
Liebe Grüße, die Redaktion
Hallo Herr Nils Heininger.
Sie schreiben: „Der Gepäckträger hinter der gefederten Sattelstange ist nicht nur praktisch, sondern ebenfalls schick designt.“
Vielleicht aus ihrer Sicht. Der Gepäckträger ist nur an einem Punkt an der „Hinterradschwinge“ fixiert, dass kann bei mir nicht Vertrauen erwecken. Einen 10Kg Sack Hundefutter oder mein 10jähriges Enkelkind würde ich damit nicht transportieren. Meinem 25Jahre alten Peugeot, traue ich dies aber zu.
Gruß
Revo
Hallo Reinhard,
Dass der Gepäckträger nur an der Hinterradschwinge fixiert ist, schaut tatsächlich nur so aus. Diese Gepäckträger sind zusätzlich unter dem Schutzblech mit einer Schiene oben an den Hinterbaustreben verschraubt und halten damit durchaus auch etwas Gewicht aus! 🙂
Liebe Grüße, die Redaktion
Hallo,
Mich würde mal interessieren ob es diese CaneCreek Thudbuster „Dropper Post“ tatsächlich gibt oder geben wird?! Woher kommt die Information, dass eine Federsattelstütze auch gleichzeitig die Funktion einer Variostütze oder, auch Dropperpost genannt, erfüllt.