Auch der Erfolg von Gepida entstand in der Garage. Wie George Berkes aus seiner Mountainbike-Verrücktheit ein internationales e-Bike Unternehmen schuf.
Woher kommt Gepida?
Als 1993 ein fahrradbegeisterter Ungar einen kleinen Fahrradladen gründete, war nicht abzusehen, wohin der Weg führen würde. Heute ist Gepida zu einer international erfolgreichen Rad- und e-Bike Marke gewachsen. Über 80 Angestellte kümmern sich um Entwurf, Entwicklung, Montage, Lackierung, Verkauf und Service der breiten Produktpalette.
Mit 39 Pedelecs und 36 Fahrrädern im 2018er Sortiment zeigt das Unternehmen, welche Bedeutung die Elektromobilität im Zweirad-Bereich hat.
Die Anfänge: Osteuropa im Jahr 1993
Mitte der 1990er Jahre sah sich Ungarn großen Umwälzungen ausgesetzt. Der eiserne Vorhang nach Westeuropa war gefallen, die Grenzen wurden durchlässiger, neue Möglichkeiten entstanden. Dies spürte auch George Berkes.
Abenteuerlust und Neugier ließen den jungen Budapester auf die Sicherheit einer Festanstellung verzichten. Kurzerhand gründete er seinen eigenen Fahrradladen – und spezialisierte sich auf Mountainbikes. Schon immer war George vom Radfahren abseits ausgebauter Wege fasziniert. Aber es war schwierig, in Ungarn an gute Mountainbikes heran zu kommen. Hohe Importzölle machten die Räder zu einem Luxusgut, das sich nur wenige leisten konnten.
Erste eigene Räder
Daher fasste er während einer Einkaufstour in Europa den Entschluss, selber Fahrräder zu bauen. Denn für einzelne Komponenten fielen deutlich niedrigere Zollauflagen an. Auf diese Weise sollten auch normalverdienende Ungarn an technisch ausgereifte, aber verhältnismäßig günstige Sport-Räder kommen. Es ist fast schon ein Start-up Klischee: Aber auch für George begann der Weg zum Erfolg in der eigenen Garage. Dort baute er mit der Hilfe von Freunden seine ersten Mountainbikes.
Schnell wurden aus fünf Offroad-Modellen 50. Als das Auftragsbuch auf 500 Stück wuchs, konnte die Firma expandieren. Eine neue Fertigungshalle und 80 neue Mitarbeiter begründeten dauerhaften Erfolg. George Berkes und sein Team nutzten jede Gelegenheit, um ihre Produkte zu verbessern. Intensiver Austausch und der Wille zu Innovation ließen Ideen sprudeln. Welche Teile funktionierten gut? Wie ließ sich der Aufbau noch optimieren? Von Beginn an lag das Augenmerk auf der perfekten Abstimmung der Komponenten.
Gepida: Fahrendes Volk aus Ungarn
Was den Rad-Konstrukteuren aus Budapest allerdings lange fehlte, war ein treffender Name. Doch nach einem Brainstorming im Team war auch dieser gefunden: Gepida. Dies ist die ungarische Bezeichnung für die altgermanische Volksgruppe der Gepiden, bekannt für ihre Ausdauer, Kraft und Gewitztheit. Als Symbolbild bot sich der Adler an: Er steht für Reaktionsschnelligkeit, Abenteuerlust und Freiheit. Wie die Gepida e-Bikes.
Und weil der Titel so gut passte, tragen die Gepida e-Bikes als Modellbezeichnung die Namen gepidischer Städte und Könige aus der spätrömischen Zeit. So findet man Bikes, die Sirmium, Asgard oder Thoris heißen.
2009: Die e-Bike Herstellung startet
Gepida nimmt e-Bikes vergleichsweise früh ins Programm. Zu Beginn noch mit einer Auswahl an Nachrüst-Sets und Frontmotoren ausgestattet, setzte sich bald der Mittelmotor durch. Heute stellt Bosch eBike Systems das Antriebssystem für fast alle Modelle. Aber auch ein paar Bafang-Antriebe sowie Shimano Steps und Yamaha waren und sind im Gepida Angebot zu entdecken.
Im Fokus steht heute ein aufgeräumtes Design, für das zum Beispiel auch der in den Rahmen integrierte PowerTube-Akku sorgt. Gepida hat für alle Profile das passende Rad. Dafür sorgt eine große Palette von Bike-Typen: Neben City-, Trekking- und Mountainbikes gibt es auch Tandems sowie ein Cargo- und ein Kompakt-e-Bike.
Produktion und Preisgestaltung bei Gepida
Aufgrund ihrer eingehenden Erfahrung und der Ergänzung des Teams um weitere Fachleute übernimmt das Unternehmen heute große Teile des Fertigungsprozesses selbst: Sowohl Stahl- als auch Aluminiumrahmen werden in Budapest montiert. Als einziger Hersteller des Landes bietet Gepida eine lebenslange Garantie auf die Rahmen an. In der hauseigenen Lackiererei mit speziell geladenen Spritzpistolen kommt anschließend Farbe drauf. Gemäß EU-Umweltstandards sind nur wasserbasierte Lösungen im Einsatz.
Durch den schlanken Produktionsprozess, der auf die Mischung von automatisierten Strecken und die Montage per Hand baut, können die Kosten gering gehalten werden. Die Bosch-City-e-Bikes liegen alle unter 2.500 Euro. Die teuersten, am hochwertigsten ausgestatteten Modelle sind mit 4.099 Euro das Fully e-MTB Asgard FS Pro XT11 mit Bosch Performance CX Motor und 500 Wh Akku sowie mit 4.399 Euro das Cargo NuVinici 330 mit Active Cruise Motor und 800 Wh.
Blick hinter die Kulissen
Im folgenden Video liefert Gepida Einblicke in seine Produktionshallen und die einzelnen Schritte im Herstellungsprozess – mit Voice Over in englischer Sprache.
Gepida e-Bikes im 2018er Sortiment
Auch heute noch setzt Gepida auf verschiedene Hersteller von Motoren. 95% der Gepida e-Bikes fahren mit einem Antriebssystem von Bosch. Darunter sind Modelltypen aus allen Bereichen zu finden: Neun Urban e-Bikes inklusive einem Cargo-Modell, acht City e-Bikes mit tiefem Durchstieg, fünf Trekking e-Bikes und 13 e-Mountainbikes.
Welcher der vier Antriebe aus dem Angebot des deutschen Marktführers zum Einsatz kommt, hängt jeweils vom Modelltyp ab. Ähnlich ist es bei der Wahl der Akkuform. Einige Modelle aus dem 2018er Sortiment haben den Energiespeicher im Oberrohr versteckt – die PowerTube-Generation macht’s möglich. Andere wiederum setzen auf den herkömmlichen Rahmenakku, der in den Tiefeinsteiger-Modellen auch halb integriert vorkommt.
E-Bikes mit Bafang oder Shimano Motor
In ein paar Spezialfällen sind Motoren anderer Hersteller am Werk. So sind in zwei Reptila 1000 Baf-M City-e-Bikes Antriebe von Bafang zu finden. Darunter zweimal der Mittelmotor und einmal ein Frontnabenantrieb im günstigen Reptila 1000 Altus 7 Baf-F. Diese drei Modelle sind auch die einzigen, in denen der Akku unter dem Gepäckträger sitzt. Eine Anordnung, die auch immer noch Freunde findet.
In dem rein sportlich ausgerichteten Modell der e-Mountainbike Kategorie nutzt Gepida außerdem den starken Steps E8000 Antrieb von Shimano. Dieser ist im Asgard Pro XT Di2, mit elektronischer Shimano Schaltung, zu finden.
Gepida e-Bikes kaufen
Mittlerweile ist Gepida in 25 Ländern in Europa, den USA und in Australien zuhause. In Deutschland führen rund 200 Partner-Geschäfte Gepidas e-Bikes in ihrem Sortiment. Seit dem Eintritt von Karla Sommer als Country-Managerin hat der Verkauf hierzulande eine zentrale Ansprechpartnerin. Sie strukturiert den Auftritt der Marke Gepida neu und bringt die Kommunikation auf den neusten Stand. Dafür bringt Sommer einiges an Erfahrung mit, sie war zuvor bereits für Cortina und Electra als führende Sales Managerin tätig.
In Kürze ist auf der Webseite der Gepida Deutschland GmbH eine aktualisierte Übersicht aller lokalen Ansprechpartner zu finden. Neben der Beschreibung für jedes Modell lässt sich dann der nächstgelegene Laden ermitteln, in dem man Gepida e-Bikes kaufen kann.
Passendes Zubehör gleich mit bestellen
Mit der Geschäftsausweitung in den vergangenen Jahren vergrößerte Gepida auch das eigene Angebot. Nun gibt es auch Zubehör der Ungarn zu kaufen. Dieses ist in Größe und Design auf die eigenen Modelle abgestimmt, so dass man sich beim Neukauf gleich mit einer kompletten Grundausrüstung ausstatten kann.
Taschen, Kleidung, Sicherheitszubehör
- Für die Mitnahme kleinerer Utensilien sind die Satteltaschen vorgesehen. Für Gepäcktransport auf Touren oder den Laptop Transport beim Pendeln eignen sich die Gepäckträgertaschen, die es auch in der Doppelausführung gibt.
- In zwei Varianten, für City-Biker und Geländefahrer, und in vielen Farben bietet Gepida seinen eigenen Helm an. Gute Belüftung, wenig Gewicht und ein integriertes Netz bringen die nötige Sicherheit an den Kopf.
- Für warme Hände und guten Griff sorgen Handschuhe, entweder mit kurzem oder langem Finger.
- Bügel-, Ketten-, Spiral-, Zahlen- oder Panzerkabelschloss: In Sachen Befestigung stehen unterschiedlichste Möglichkeiten zur Verfügung – zu wählen je nach Fahrradwert und Vorliebe.
- Anstecklichter für die StVO-konforme Ausstattung der e-MTBs und des Kompakt-e-Bikes lassen sich ebenso mit einkaufen, wie Luftpumpe oder eine Trinkflasche mit Halter.