Das Lemmo One ist eines der bemerkenswertesten Urban E-Bikes, die es aktuell auf dem Markt gibt. Mit der Veröffentlichung des Lemmo One 2024, auch Lemmo One MK2 genannt, setzt der Hersteller seine Innovationsreise fort. Dieses Modell bringt einige wesentliche Verbesserungen und neue Features mit sich, die ich getestet habe.
Design und Bauweise
Anlässlich einer Präsentation konnte ich das Lemmo One MK2 ausprobieren. Es bleibt seinem schlanken und modernen Design treu, das ich bereits beim Vorgängermodell mochte. Es ist in zwei Hauptvarianten erhältlich: mit 27,5-Laufrädern bei den Modellen L und ST und mit 29-Zoll-Laufrädern bei der XL-Version. Sowohl eine Version mit Kettenschaltung, als auch eine mit Riemenantrieb als Single-Speed lässt sich bestellen.
Ich bin das L-Modell mit Riemenantrieb gefahren, weil ich das MK1 mit dieser Konfiguration bereits ausgiebig getestet habe. Das Gesamtgewicht des E-Bikes liegt bei etwa 19 kg mit Smartpac (Akku) und etwa 16 kg ohne, was es zu einem der leichteren E-Bikes auf dem Markt macht.
Auch ein Prototyp war vor Ort, der unter anderem mit einem Gravellenker ausgestattet war. Hier zeigt sich, in welche Richtung Lemmo gehen möchte. Es scheint, dass der Hersteller ein Basismodell mit cleveren Optionen für möglichst viele Einsatzzwecke anbieten will. Wann es der Gravellenker in den Lemmo-Onlineshop schafft, war zum Zeitpunkt des Tests noch unklar.
Technische Merkmale und Fahreigenschaften
Eine der wesentlichsten Neuerungen ist die Einführung eines Drehmomentsensors, der ein natürlicheres Fahrgefühl ermöglicht, indem er die Motorunterstützung dynamisch an die Tretkraft des Fahrers anpasst. Dieses Feature adressiert einen der Kritikpunkte am Vorgängermodell und verbessert das Fahrerlebnis.
Aber nicht erheblich, denn auch das MK1 war bereits hervorragend für die Langstrecke mit einem Kadenzsensor und guter Steuerungssoftware abgestimmt. So fährt sich der Nachfolger bei höheren Geschwindigkeiten sehr ähnlich. Insbesondere bei der höchsten Unterstützungstufe muss ich kaum Kraft in die Pedale geben. Den Tretkraftsensor merke ich primär in Stop-and-Go-Situationen und bei langsamen Geschwindigkeiten. Dann setzt der Motor sehr harmonisch ein und macht keinen unkontrollierten Satz mehr nach vorn.
Das Lemmo One 2024 ermöglicht weiterhin, den Motor komplett vom Antriebsstrang zu entkoppeln, wodurch es sich schnell in ein traditionelles Fahrrad ohne elektrische Unterstützung verwandeln lässt. Diese Flexibilität ist besonders für diejenigen attraktiv, die ein E-Bike für gemischte Nutzungsszenarien suchen.
Smart-Funktionen und Konnektivität
Das SmartPac, das Herzstück des Lemmo One, beherbergt nicht nur den Akku, sondern dient auch als Powerbank und zentrale Steuereinheit für smarte Funktionen inklusive GPS und Mobilfunkmodul. Neu in diesem Modell ist die Integration von Apples „Find My“-Technologie, die es ermöglicht, das E-Bike über ein Smartphone zu orten und zu verfolgen. Diese Funktion erhöht die Sicherheit zusätzlich zur GPS-Ortung und bietet Nutzern zusätzlichen Komfort, indem sie die Sorge vor Diebstahl mindert.
Auch das MK2 verzichtet auf ein traditionelles Display am Lenker. Stattdessen steht die Smartphone-Integration im Vordergrund. Und das ist jetzt designtechnisch genial gelöst. Zunächst sieht es nicht so aus, als könnte irgendwo ein Handy angebracht werden. Aber die Halterung ist komplett unsichtbar im Mittelbau des Lenkers untergebracht. Dieser lässt sich aufklappen und das Smartphone dann einspannen.
Sicherheitsfunktionen des Lemmo One 2024
Neben der bereits erwähnten GPS-Tracking-Funktion verfügt das Lemmo One 2024 wie gehabt über integrierte Beleuchtung vorne und hinten, die eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr gewährleistet. Die Bremsen sind wie beim Vorgänger hochwertig und bieten auch bei höheren Geschwindigkeiten oder unter nassen Bedingungen zuverlässige Bremsleistung.
Zusätzlich ist das E-Bike mit zwei elektronischen Schlössern ausgestattet, das einen weiteren Diebstahlschutz bietet. Das eine blockiert das Hinterrad und das andere verriegelt den Akku, damit dieser nicht entnommen werden kann. Auch eine Alarmanlage ist wie beim Vorgänger mit dabei und löst zum Beispiel aus, wenn das Bike bewegt wird.
Upgrade-Kit für Besitzer des Vorgängermodells
Erfreulich ist, dass der Hersteller auch an Besitzer des Lemmo One MK1 gedacht hat und ihnen mit einem Upgrade-Kit die Möglichkeit bietet, ihr Bike auf den technischen Stand des MK2 zu bringen. Das Kit umfasst den neuen Lenker, das AirTag und ein neues Hinterrad-Set und soll bald verfügbar sein. Diese Option zeigt das Engagement des Herstellers, bestehende Kunden langfristig zu unterstützen. Allerdings verzögert sich die Auslieferung aktuell und wird laut Hersteller auf Mitte Juli geschätzt.
Testfazit zum Lemmo One MK2
Das Lemmo One MK2 stellt eine dezente, aber sinnvolle Weiterentwicklung seines Vorgängermodells dar. Es bietet Verbesserungen, wie einen Tretkraftsensor, die das Bike zu einer attraktiven Option für urbane Pendler und Freizeitfahrer machen. Die Kombination aus leichtem Gewicht, flexibler Nutzungsmöglichkeit und erweiterten Smart-Funktionen macht das Lemmo One 2024 zu einem der spannendsten Urban-E-Bikes auf dem Markt. Es ist ideal für diejenigen, die ein zuverlässiges, technologisch fortschrittliches und einfach zu handhabendes E-Bike suchen.
Lemmo One 2024 kaufen
Das Lemmo One 2024 ist im Lemmo-Onlineshop ab 2.289 EUR zu kaufen. Ich finde, dass das ein sehr fairer Preis für das Gesamtpaket ist. Dort lässt sich auch weiteres Zubehör wie eine gefederte Sattelstütze und später auch das Upgrade-Kit für den Vorgänger bestellen.